Der Jahreswechsel im Kreis Ahrweiler Feuerwerk und „Feliz ana novo“

Kreis Ahrweiler · Mit Raketen und Böllern begrüßten die Bürger im Kreis Ahrweiler das neue Jahr. Beliebte Aussichtspunkte auf das Feuerwerk waren die Winzerwege in der Kreisstadt und der Mühlenberg in Sinzig.

 Feuerwerk zum Jahreswechsel in Ahrweiler.

Feuerwerk zum Jahreswechsel in Ahrweiler.

Foto: Martin Gausmann

Die Barbarossastadt startete mit farbenfrohen Raketen in ihr Jubiläumsjahr. Sinzig wird 750 Jahre alt. Gut besucht war das Silvesterkonzert in der Bad Neuenahrer Martin-Luther-Kirche, in Sinzig feierten die Mitglieder der portugiesischen Gemeinde mit ihren Gästen im Helenensaal, und das Brohltal-Dorf Brenk huldigte bei seiner Kirmes dem Schutzpatron des Dorfes, dem heiligen Papst Silvester.

Festlich verabschiedeten rund 300 Besucher am Silvesterabend das Jahr 2016. Sie waren zum traditionellen Konzert in die Bad Neuenahrer Martin-Luther-Kirche gekommen. Dabei war Mozart im Wortsinne Programm. Ausführende waren das Orchester Florilegium Musicum und der Silvester-Konzert-Chor der evangelischen Kirche. Die musikalische Leitung lag einmal mehr in den Händen von Kirchenmusiker Christoph Anselm Noll.

Mit der Kirchensonate für Orgel und Streicher in C-Dur eröffnete das Orchester den Abend. Der Chor mit den Solisten Andrea Stenzel (Sopran), Dorothee Merkl (Alt), Patrick Siegrist (Tenor) und Martin Backhaus (Bass) stimmte das Te Deum in C-Dur an, gefolgt vom Kyrie aus der im Jahr 1774 entstandenen Missa brevis D-Dur, einer der insgesamt 18 Messen im Werk Mozarts. In der Folge waren aus dieser Messe das Credo sowie Sanctus, Benedictus, Agnus Dei zu hören. Mozart komponierte diese Messe im Alter von gerade einmal 18 Jahren. Dargeboten wurden weitere Meisterwerke des Komponisten, nämlich die Kirchensonate in D-Dur, das Offertorium „Venite pupoli“, das Andante in F-Dur für Orgel und das Regina coeli.

Dass es zwischen den Vorträgen immer wieder Pausen zum Nachstimmen der Violinen gab, erklärte der Dirigent mit den stark differierenden klimatischen Verhältnissen innerhalb und außerhalb der Martin-Luther-Kirche. Daneben musste das Konzert noch ein weiteres Mal unterbrochen werden, da eine Besucherin aufgrund von Kreislaufproblemen kurzzeitig das Bewusstsein verloren hatte und ärztlich behandelt werden musste. Dennoch: Nach gut einer Stunde mit Mozarts Klängen brandete kräftiger und lang anhaltender Applaus für die dargebotenen Meisterwerke auf. Dankbar boten die Vortragenden den Gästen mit dem „Ave Verum“ noch eine Zugabe und entließen die rund 300 Zuhörer festlich eingestimmt in die Silvesternacht.

„Feliz ana novo“ hieß es im Sinziger Helenensaal. Die portugiesische Gemeinde feierte mit mehr als 200 Gästen ausgelassen in das Jubiläumsjahr der Stadt hinein. Gab es bis in die 70er Jahre die klassischen Silvesterbälle verschiedener Sinziger Vereine, feiern die Portugiesen seit gut 20 Jahren im Saal.

Die Fete als Mischung aus Ball und Party hat längst Kultstatus, ist kein Geheimtipp mehr. Im Helenensaal wird deshalb gefeiert, weil das Vereinsheim der Sinziger Portugiesen, das nur einige hundert Meter enternt liegt, nicht die notwendige Kapazität hat. „Die Stimmung und die Atmosphäre sind unvergleichlich“, heißt es von den Stammgästen. Denn die Portugiesen nehmen das Motto „Wir feiern mit Familie und Freunden“ wörtlich. Passend gab es portugiesische Spezialitäten wie Kabeljau-Pastetchen und Bifanas, – fein gebrutzelte kleine Schnitzel im Brötchen.

Dazu gab es ein „Überraschungsprogramm“. Mit dabei: Die Live-Band Trio Cabrita. Sie ist eine Art Familienunternehmen, denn neben Vater Armindo Cabrita spielen Sohn Nuno und Fernando Pinto. Das Repertoire reichte bis zum frühen Morgen vom Rock bis zu sentimentalen, klagenden Fado-Gesängen. Und beim Feuerwerk hieß es dann „Feliz ana novo“, was soviel heißt wie „Ein glückliches neues Jahr“.

Gleich zwei Gründe, Silvester zu feiern, haben die Bürger des 185-Seelen-Dorfes Brenk im Brohltal. Sie feiern am 31. Dezember nicht nur den Jahreswechsel, sondern auch ihre Kirmes. Denn der heilige Papst Silvester ist der Schutzpatron des Dorfes und der vor 150 Jahren erbauten Kapelle des Ortes.

So startete denn der Silvestertag mit einem Gottesdienst in der voll besetzten Kapelle, in der eine Statue an den Dorfheiligen erinnert. Anschließend hatte Ortsbürgermeister Christoph Stenz zum traditionellen Dorf-Frühschoppen eingeladen, der sich für viele bis zum Feuerwerk zum Jahreswechsel hinzog.

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