Erneuerbare Energien FDP befürchtet 55 zusätzliche Windräder im Kreis Ahrweiler

KREIS AHRWEILER · Die Liberalen im Kreis Ahrweiler kritisieren das Projekt EnAHRgie und die neue Dauerstelle zur Förderung der erneuerbaren Energien. Ein Kreisbeschluss soll ihrer Meinung nach auf den Prüfstand.

Mit dem aus Steuermitteln finanzierten Projekt „EnAhrgie“ sind die Liberalen im Kreis Ahrweiler nicht einverstanden. Nicht nur, dass die Ergebnislage eher traurig stimmen müsse, so FDP-Kreisvorsitzender Ulrich van Bebber. Vielmehr solle jetzt auch noch eine Stelle in der Kreisverwaltung geschaffen werden, die zum einen teuer werde, zum anderen wenig sinnreich sei.

„Die Kreisverwaltung wird immer größer“, kritisierte van Bebber den grundsätzlichen Stellenzuwachs, den der Kreishaushalt für das kommende Jahr vorsieht. Von bisher 369 Stellen soll die Zahl der öffentlich Bediensteten auf 412 Stellen anwachsen. Besonders kritisch sieht die FDP jedoch eine neue Dauerstelle zur Förderung der erneuerbaren Energien. „Begründet wird dies damit, dass das Projekt EnAhrgie ausläuft. Ich kann mich noch erinnern, dass es immer hieß, das Projekt kostet uns nichts, es wird alles vom Bund finanziert. Jetzt wird es doch teuer,“ ärgert sich van Bebber.

„Ich will hier gar nicht diskutieren, was eigentlich bei dem Projekt herausgekommen ist. Außer vielen runden Tischen und viel Papier vor allem, dass wir angeblich mindestens 55 zusätzliche Windräder im Kreis Ahrweiler brauchen. Ein völlig unrealistisches und vor allem für den Kreis katastrophales Ziel. Wenn man das umsetzt, sieht es bei uns bald aus wie im Hunsrück, und mit dem Tourismus ist es zu Ende“, prognostizierte der Kreisvorsitzende der Liberalen.

Die Kreis-FDP will „den Irrsinn endlich stoppen“

Anstatt „den Irrsinn jetzt endlich zu stoppen“, solle jetzt noch zusätzlich Geld drauf gelegt werden. Die zusätzliche Stelle koste mehr als 60 000 Euro im Jahr. Geld, das man seiner Ansicht nach besser verwenden könne. Kernproblem sei aber der dem Forschungsprojekt zu Grunde liegende Beschluss, den Kreis bis 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu versorgen.

„Anstatt eine neue Stelle zu schaffen, sollten wir lieber den Beschluss des Kreistages auf den Prüfstand stellen“, so van Bebber. Faktisch sei es nicht zu schaffen, vor allem aber nicht wünschenswert. „Auf Landesebene ist dieses Ziel ja bereits begraben worden, die CDU auf Landesebene war ohnehin immer dagegen“, sagte der Freidemokrat. Außerdem seien doch bereits die Energieagenturen ins Leben gerufen worden. Im Übrigen mit nur mäßigem Erfolg.

Die Förderung erneuerbarer Energien sei zudem keine Aufgabe des Kreises. Daher beantragte die FDP im Kreistag, die Stelle einzusparen. Allerdings fand der Antrag keine Mehrheit, alle anderen Parteien plädierten dafür, die Stelle einzurichten. „Ich frage mich, was das Ziel ist? Wollen die anderen Parteien tatsächlich 55 zusätzliche Windräder im Kreis Ahrweiler?“ fragt van Bebber.

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