Parkautomaten in Dernau Für Touristiker ist es "Wortbruch"

Dernau · Wenn es um die Einführung von Parkgebühren im kleinen Ahrwein-Touristenörtchen Dernau geht, dann ist der Ärger programmiert. Bekanntlich hatte der Gemeinderat gegen heftigen Widerstand beschlossen, entlang der Bundesstraße, parallel zur Ahr, eine Parkraumbewirtschaftung zuzulassen.

 In Zukunft gebührenpflichtig: Parken an der Dernauer Bundesstraße.

In Zukunft gebührenpflichtig: Parken an der Dernauer Bundesstraße.

Foto: Victor Francke

Die örtlichen Touristiker sprechen von einem "Schlag ins Gesicht des Tourismus in Dernau" und einem "Wortbruch". Bürgermeister Alfred Sebastian hatte indes stets auf die schlimme Finanzsituation der Gemeinde hingewiesen und auf die Notwendigkeit, alle Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen.

Entgegen der "Zusage" des Bürgermeisters, auf die Aufstellung von Parkautomaten zu verzichten, wenn es alternative Einnahmemöglichkeiten gäbe, sei im Gemeinderat die Parkraumbewirtschaftung entlang der Bundesstraße bis zum Park and Ride Parkplatz am Bahnhof dann doch beschlossen worden, ärgern sich Friedhelm Nelles, Hartwig Näkel, Ansgar Fisang, Gudrun Näkel, Markus Bertram und Ingrid Näkel-Surges, die sich in einem Arbeitskreis zur Förderung des Tourismus zusammen geschlossen haben. Sehr wohl gebe es alternative Einnahmemöglichkeiten, die einen Verzicht auf das Aufstellen von Parkautomaten möglich gemacht hätten.

Der angeblich vereinbarte Deal: Wenn die örtliche Tourismusbranche einen Betrag von 10- bis 12 000 Euro aufbringe, dann würde die Gemeinde im Gegenzug keine Parkraumbewirtschaftung vornehmen. Hierzu, so Ingrid Näkel-Surges, die auch Fraktionsvorsitzende der bei der Abstimmung unterlegenen CDU im Dernauer Rat ist, sei man in den Kreisen der Touristiker bereit gewesen.

Über 70 Betriebe, die direkt vom Tourismus partizipieren, hätten zugesagt, eine freiwillige Abgabe zu leisten. "Hierbei ging es darum, einen Imageschaden für den Tourismus zu verhindern und weiterhin die Gäste mit dem dörflichen Charakter eines beschaulichen Ahrtaler Weinortes willkommen zu heißen und nicht mit einer professionellen Parkabzocke", so die beteiligten Tourismusbetriebe. Darüber hinaus wollten die Fremdenverkehrsvertreter an der Erarbeitung einer neuen Fremdenverkehrssatzung mitwirken, die der Gemeinde in ihrer Umsetzung dauerhaft höhere Einnahmen aus dem Fremdenverkehr bescheren soll.

All dies sei in der Sitzung des Gemeinderates "vom Tisch gewischt" worden, obwohl nicht nur die Tourismusbetriebe, sondern auch das Handwerk und andere Dienstleister von den Gästen direkt oder indirekt profitieren würden.

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