Feuerwehrübung in Marienthal Einsatz im strömenden Regen

MARIENTHAL · Die Löschzüge aus Dernau, Rech und Altenahr probten am Dienstagabend den Ernstfall. Das Szenario: Das Hotelrestaurant "Klosterquelle" brannte.

 Im Schein der Blaulichter probten Wehrleute der Verbandsgemeinde Altenahr am Dienstagabend in Marienthal den Ernstfall.

Im Schein der Blaulichter probten Wehrleute der Verbandsgemeinde Altenahr am Dienstagabend in Marienthal den Ernstfall.

Foto: Martin Gausmann

Den Dienstagabend hatten sich die Feuerwehrleute der Verbandsgemeinde Altenahr auch anders vorgestellt. In strömendem rückten Einheiten aus Dernau, Rech und Altenahr zu einer nicht angekündigten Großübung nach Marienthal aus: Brand in der „Klosterquelle“, einem Hotel-Restaurant, das einem Neubau weichen soll.

Die Lage beim Anrücken der 60 Wehrleute mit zehn Fahrzeugen inklusive Drehleiter stellte sich für Einsatzleiter, der seit vergangenem Jahr die Dernauer Wehr leitet, wie folgt dar: Nebelbomben sorgten für starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude an der Bundesstraße 267. Im ersten Obergeschoss ist ein Feuer, das zweite Obergeschoss ist strak verraucht. An Fenstern rufen zwei Personen um Hilfe, drei weitere „Hotelgäste“ werden vermisst.

Es gießt in Strömen und es ist stockdunkel. „Das ist schon eine Herausforderung“, sagte Schrading dem General-Anzeiger vor Ort. „Hinzu kommt die Vorbeileitung des fließenden Verkehrs.“ Im Realfall wäre die Bundesstraße komplett gesperrt worden.

Während der Einsatzort mitten im Dorf ausgeleuchtet wurde, führten mehrere Angriffstrupps unter schwerem Atemschutz führten die Vermisstensuche und die Brandbekämpfung durch. Über Steckleitern und die Drehleiter wurden die Personen aus dem Haus gerettet. Der Brand wurde mit Wasser aus den Tankwagen und den umliegenden Hydranten gelöscht. Zur Nachbesprechung ging es dann ins trockene Gerätehaus Dernau. Dort erklärte Verbandsgemeinde-Wehrleiter Frank Linnarz unisono mit Schrading: „Es ist wichtig gemeinsam mit den Wehren zu üben, die im realen Einsatz auch zusammen treffen.“ Beide anerkannten die Leistungen der Wehrleute, die trotz der widrigen Bedingungen professionelles Vorgehen gezeigt hätten.

Marienthal ist ein Sonderfall im Kreis Ahrweiler. Denn das Weindorf mit der berühmten Klosterruine gehört gleich zu zwei Kommunen.

Rechts des Baches ist Marienthal Bestandteil der Gemeinde Dernau und damit der Verbandsgemeinde Altenahr, links des unterirdisch geführten Baches gehört Marienthal zu Bad Neuenahr-Ahrweiler. Je nach Bachseite sind folglich die jeweiligen Feuerwehren zuständig. Rechts ist Altenahrs VG-Wehrleiter Frank Linnarz mit seinen Leuten zuständig, links Kreisstadt-Wehrleiter Marcus Mandt mit seinen Löschzügen. Die Teilung des Dorfes wirkt sich aber auch anderweitig aus: Im Dorf gibt es unterschiedliche Steuern, Gebühren, Hebesätze, Postleitzahlen und auch Telefonvorwahlen. Politisch vertreten werden die Bürger rechts des Baches im Dernauer Gemeinderat und im Altenahrer Verbandsgemeinderat, die Einwohner links des Baches im Ortsbeirat von Walporzheim und im Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

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