Bürgerbeteiligung in Bad Neuenahr Eine Landesgartenschau ohne Vereine geht nicht

BAD NEUENAHR · An rund 180 Tagen wird die Landesgartenschau ihre Pforten öffnen. Dafür soll es fünf bis zehn Veranstaltungen täglich geben. Dabei sind sie Vereine der Stadt gefragt.

 Bürgermeister Guido Orthen will die Vereine mitnehmen .

Bürgermeister Guido Orthen will die Vereine mitnehmen .

Foto: Martin Gausmann

Die Landesgartenschau 2022 (Laga) in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird immer präsenter. Erste Baustellen tun sich auf, Planungen beginnen, konkret zu werden. Nun nahm die Stadt ihre Vereine mit ins Boot und machte ihnen klar: „Ohne Sie geht es nicht.“ Egal, ob Hobby-Imker, Volleyballspieler oder Briefmarkensammler – für alle bietet die Laga eine Plattform und alle sollen sich aktiv einbringen. Jens Heckenbach, städtischer Geschäftsführer der Durchführungsgesellschaft, sprach von rund 180 Laga-Tagen im Jahr 2022, an denen täglich fünf bis zehn mehr oder weniger große Veranstaltungen im Angebot sein sollen.

Aufmerksam hörten 263 Vertreter der Vereine am Montag in der Konzerthalle zu und begannen, sich erste Gedanken zu machen. Bürgermeister Guido Orthen stellte einmal mehr das Gelände der Gartenschau vor, das sich zwischen Ahrtalbrücke und Calvarienberg auf einer Fläche von 6,5 Kilometern Länge erstreckt. Dort sollen in den rund sechs bis sieben Monaten der Schau zwischen 800 000 und einer Millionen Besucher gezählt werden.

Sie wollen nicht nur Blümchen sehen, sondern unterhalten werden. Wie kann das gehen? Mit Martin Schell holte sich die Durchführungsgesellschaft Rat bei einem Mitorganisator der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz. Schell berichtete, dass man von Beginn an rund 1000 Koblenzer Vereine eingebunden habe. Da gab es im Vorfeld wiederkehrende Baustellenführungen und Baustellenfeste.

Die Hälfte der rund 8000 Veranstaltungen wurde von der Stadt, dem Land und den Vereinen präsentiert und gestemmt. Einer der zentralen Vereine wurde extra für die Bundesgartenschau gegründet: der Freundeskreis. In ihm engagierten sich Ehrenamtliche, übernahmen Aufgaben, kümmerten sich und sammelten sogar Gelder zur Umsetzung von Projekten. Von Anfang an setzten die Macher auf eine große Identifikation der Koblenzer mit „ihrer“ Gartenschau. Eins der Resultate: In der Stadt mit ihren knapp 100 000 Einwohnern wurden alleine 70 000 Dauerkarten verkauft.

Verein soll für Landesgartenschau gegründet werden

Einen solchen „Verein der Freunde der Landesgartenschau“ strebt man auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler an, er soll 2018 gegründet werden. „Die Mitglieder sind dann so etwas wie Botschafter der Landesgartenschau, sie sind von Anfang an dabei, also über fast fünf Jahre, nicht nur über sechs bis sieben Monate“, erläuterte der Technische Geschäftsführer Thomas Schwager-Guillemenet die Idee. Der Verein solle zudem nach der Schau noch bestehen bleiben, würden doch viele Projekte nachhaltig geplant.

Ellen Tappe, die im Marketingbereich der Laga mitarbeitet, stellte die vielfältigen Themen vor, bei denen sich die Vereine einbringen können. Da geht es um Musik, Kunst, Führungen, Kinder oder Ernährung. Rettungskräfte, Sport, Gesundheit, Religion, Natur oder Tierschutz nannte Tappe als weitere Betätigungs- oder Präsentationsfelder. Von den Vereinen wünscht sich Tappe nun ein Feedback und fragte nach den Erwartungen an die Laga, an Erinnerungen von anderen Gartenschauen und nach Ideen, wie Vereine sich einbringen können.

Den Feedback-Bogen anfordern kann jeder Verein per Mail unter vereine@landesgartenschau-bnaw.de.

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