Ahrweilerer Musikschüler zeigten Klasse Ein Reigen musikalischer Klassiker

BAD NEUENAHR · Schüler der Musikschule des Kreises Ahrweiler gaben ihr Herbstkonzert in der Martin-Luther-Kirche. Die Musiker begeisterten das Publikum und ernteten viel Beifall.

 Das Violinenensemble der Kreismusikschule beim Herbstkonzert in der Bad Neuenahrer Martin-Luther-Kirche.

Das Violinenensemble der Kreismusikschule beim Herbstkonzert in der Bad Neuenahrer Martin-Luther-Kirche.

Foto: Martin Gausmann

Mit einem großen musikgeschichtlichen Bogen haben die Schüler der Musikschule im Kreis Ahrweiler ihr Können in der Martin-Luther-Kirche unter Beweis gestellt. Von Evergreens der Klassik über Weltmusik bis hin zu schmissigem Jazz war für jeden im Publikum etwas dabei und so war begeisterter Applaus den Nachwuchsmusikern immer sicher.

Herausstechendes Merkmal der Musikschule ist es, dass dort nicht nur Solisten unterrichtet werden, sondern besonders die Ensembletätigkeit gefördert wird. So eröffnete das Geigenensemble unter die Leitung von Viktoria Nyikes das Konzert mit den beiden Spirituals „Freedom“ und „Down by the Riverside“. Es folgte das berühmte „Alla Turca“-Allegretto aus Wolfgang Amadeus Mozarts Klaviersonate KV 331. Solistin Natalie Unger blieb auch in den schnellen Läufen des mitunter flotten Stückes sicher und erspielte sich einen wohlverdienten Beifall.

Dass man mit dem Saxofon nicht nur Jazz spielen kann, sondern auch klassische Kompositionen, das bewiesen Tom Frömbgen, Manuel Groß, Stephan Ulrich und ihre Lehrerin Hella Wallbaum, die auch die Moderation des Abends übernahm. In wechselnder Zusammenstellung spielten sie unter anderem das Andante und Rondo von James Hook, eines Zeitgenossen Mozarts. Der fast schon weihnachtliche Klang wich bald einem freudigen Tanz.

Die Fanfarenelemente von Jean Baptiste Loillet de Gants Sonate a-Moll gaben dem Konzert eine festliche Note. Schließlich ließen die israelische Nationalhymne „Hatikva“ – zu Deutsch „die Hoffnung“ – und das Festlied „Hava Nagila“ – auf Deutsch „lasst uns fröhlich sein“ – weltmusikalische Perspektiven aufscheinen. Das Publikum schwelgte in der Musik, nickte aber in flotten Passagen auch ausgiebig mit dem Kopf: Über mangelnde Klatschfreude konnten sich die jungen Musiker nicht beschweren.

Mucksmäuschenstill bei Mondscheinsonate

Weitere Solisten begeisterten das Publikum. Katharina Braun präsentierte mit ihrer Lehrerin Wallbaum die Pavane op. 50 von Gabriel Fauré. Der Komponist sagte selbst über das Stück, dass es zwar elegant sei, aber nicht besonders wichtig. Was auch immer er unter wichtig verstand, so war für die Zuhörer mit genussvoll geschlossenen Augen klar: Das Stück mag zwar nicht wichtig sein, dafür ist es bezaubernd schön.

Mucksmäuschenstill wurde es in der Kirche zu Henrik Hasenbergs Interpretation des 1. Satzes aus der Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven. Der Jungmusiker zeigte großes Geschick für die wechselnden Höhen der Melodie. Thomas Schüller an der Querflöte spielte mit seiner Lehrerin Irmela Nolte das Presto aus dem Duett Nr. 3 von Wilhelm Friedemann Bach. Zwischen barockem Kontrapunkt und klassischer Leichtigkeit blieb den Zuhörer wieder reichlich Zeit zum Schwelgen.

Von Hildegard Hau-Strehle am Klavier begleitet, sorgte Banu Aktas mit ihrem dunklen Violinenklang erneut für atemlose Stille: Henryk Wieniawskis Romanze aus dem Violinkonzert Nr. 2. Das Finale gehörte natürlich den Ensembles. Die Blechbläser unter der Leitung von Marcus Seeger und Norbert Nyikes luden mit „Esti dal“, einem Nachtlied von Zoltan Kodály und dem Abendsegen von Engelbert Humperdinck zur guten Nacht. Das große Orchester schließlich meisterte gekonnt das Thema aus Schwanensee von Pjotr Tschaikowksy und das jazzig-schmissige „Gerschwin by George!“, einem Medley der bekannteste Melodien von George Gerschwin. Nicht ohne Zugabe ließen die Schüler ihr Publikum in die herbstliche, bald schon winterliche Nacht hinaus.

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