Schulpräsentationen Ein Feiertag der Schulen

Bad Neuenahr · Kurz vor den Sommerferien haben viele Schulen in Bad Neuenahr-Ahrweiler nochmals alles geboten und bei Feiern und Präsentationen ihre Vielfalt herausgestellt.

 Lebendkicker spielten beim Sommerfest des PJG Fußball mit Hindernissen.

Lebendkicker spielten beim Sommerfest des PJG Fußball mit Hindernissen.

Foto: Martin Gausmann

Unübersehbar im Zeichen des Sports stand das Sommerfest des Peter-Joerres-Gymnasiums Ahrweiler (PJG). Auf dem Sportplatz ging es dazu ebenso hoch her wie auf dem Schulhof und im Gebäude: Lebendkicker, Fußballturnier, Tischtennis und Bobbycarrennen sowie eine Präsentation der Geschichte des Fußballs, Spiele und Infos rund um die Fußball-WM waren nur einige der zahlreichen Angebote. Grund für die vielen sportlichen Aktivitäten war auch, dass sich die Schule ab sofort "Schule des Sports" nennen darf.

Die entsprechende Plakette hat zum Auftakt des Fests Herbert Tokarski vom Landesbildungsministerium an Schulleiter Rainer Meier überreicht. Außerdem gratulierten auch der Landtagsabgeordnete Horst Gies als Erster Kreisbeigeordneter sowie Jörg Weiß vom Landessportbund und Michael Jünger von der Kreissparkasse, der zudem einen Scheck für die Instandsetzung der Kletterwand dabei hatte. Sport bildet damit laut Meier einen weiteren Schwerpunkt an der Schule neben Musik, Sozialem und den Mint-Fächern. Auch wenn mit der inoffiziellen Sport-Auszeichnung keine zusätzlichen Mittel verbunden seien, sei es doch eine Bestätigung für das, was an der Schule in sportlicher Hinsicht passiere, erklärte Meier.

Insbesondere jüngste Erfolge wurden immer wieder herausgestellt. Trotz hochsommerlicher Temperaturen nahmen zudem zahlreiche erwachsene Besucher das Angebot der PJG-Sportlehrer wahr, im Standweitsprung, Hochsprung oder Kugelstoßen und sogar im 3000-Meter-Lauf mit Bestzeiten, die Disziplinen für das Deutsche Sportabzeichen zu absolvieren. Premiere im weiteren Programm mit viel Musik, Musical und Filmvorführungen hatte die Ehemaligen-Bigband mit ihrem ersten Auftritt überhaupt.

"Ein komisches Gefühl" war es für Schulleiter Hans-Dietrich Laubmann am Are-Gymnasium nur wenige Tage vor seinem Abschied nach 37 Jahren im Schuldienst durch das rege Treiben in den Gängen und Räumen "seiner" Schule zu flanieren. Das tat er nach eigenen Angaben mit einem lachenden und einem weinenden Auge und dachte auch darüber nach, was sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert habe, wie etwa der mehr schülerzentrierte Unterricht und die Digitalisierung.

Ausdruck dessen waren auch die Informationsbeschaffung der Schüler für die vielen naturwissenschaftlichen, fremdsprachlichen und künstlerischen Präsentationen per Internet und Aktionen wie etwa virtuelle Fußballspiele beim Tag der offenen Tür. Unübersehbar war das von Neuntklässlern im Maßstab 1:50 nachgebaute Modell des neuen Schulgebäude, eines Passivhauses, dessen Funktion von der Dämmung in den Wänden bis zur Fotovoltaikanlage auf dem Dach sie unter dem Motto "Der Are-Energie auf der Spur" nachgegangen waren.

Wie sich Latein als Filmsprache macht, zeigte der selbst gedrehte Film "Im Streit um den goldenen Apfel und die Folgen": deutsche Untertitel inklusive. Unter anderem als Scharzlicht- und Schattentheater sowie Horrorfilm realisierten Schüler des Wahlpflichtfachs "Kultur" das Thema "(Alb-) Traum und Traumwelten". Wie sie das, was sie im Unterricht lernen, später von Nutzen ist, hatten Zehntklässler der G8GTS unter anderem mittels eines Besuchs an der Fachhochschule in Remagen erfahren und dokumentiert, und verdeutlichten zudem die alkoholische Gärung anhand des eigenen Texts "Die Glykolyse macht's" auf den Kölsch-Hit "Drink doch ene met".

Auf der Bühne wurde zudem nicht nur inszeniert und musiziert, sondern auch debattiert: Ob Schüler in den Freistunden ihr Handy anlassen sollen dürfen oder nicht war Thema bei "Jugend debattiert", und noch viele andere Themen zu bereden und zu feiern hatten aktuelle wie ehemalige Schüler beim traditionellen Johannisfest am Abend, bei dem zu tropischen Temperaturen tropische Cocktails serviert wurden.

Nach den ersten Projekttagen seit rund zehn Jahren haben die Schüler vom Calvarienberg bei ihrem Sommerfest vielfach eine "verkehrte Welt" präsentiert und das nicht nur im "Rückwärtsraum", wo Bilder falsch herum hingen, Geschirr auf dem Kopf stand und selbst das Toreschießen nur rückwärts erfolgte. Klar, dass dort auch nur Spiegelschrift zu lesen war, denn das Motto von Gymnasiasten und Realschülern lautete "Spiegelwelten" im Anklang an das von einer Schülerin geschriebene Theaterstück "Alice hinter den Spiegeln", das zum Fest ebenfalls Premiere feierte. Doch nicht nur in der Aula, sondern auch in den anderen Klassenräumen spiegelte sich einiges: im wirklichen wie im übertragenen Sinne.

Periskope und Kaleidoskope hatten die Schüler gebaut und mit Linolschnitt in Spiegeltechnik gearbeitet. Sie hatten das Schullogo als Mosaik mit Spiegeln umgesetzt, betrachteten sich im Spiegel der Kulturen und Antimaterie auf der Suche nach der Spiegelwelt im Universum.

Beim wohl größten Projekt spiegelten 50 Schüler Weltpolitik, indem sie in die Rolle von Regierungschefs von 13 Ländern sowie die von Weltbank und UN bis Weltpresse schlüpften. "Harry Potter als Spiegel der griechischen Mythologie" war in der Schulbibliothek besonders gelungen dargestellt, und mittels fieser "Prüfungen" wurde über das "Dschungelcamp" als möglicher Spiegel unserer Zeit reflektiert und sogar eine richtige Dschungelkönigin gekürt.

Spiele aller Art standen auch auf dem Schulhof hoch im Kurs, und sogar auf dem Dachboden der Schule aufgestöbert hatten Schülerinnen Kleidung aus den 60-er und 80er für ihre "Mode im Wandel der Zeit". Im Wandel der Zeit kamen auch zahlreiche ehemalige Schülerinnen der Abschlussjahrgänge 1964 bis 2004 beim Schulfest zusammen.

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