Kindergärten in Bad Neuenahr Drei neue Kindergartengruppen für die Stadt

KREISSTADT · Die bestehenden Einrichtungen in der Kreisstadt sind ausgelastet. Der Rat beschließt die Stärkung von Sankt Lambertus und Arche Noah.

 Erst 2013 wurde die Arche Noah erweitert.

Erst 2013 wurde die Arche Noah erweitert.

Foto: kiga

Die Kindergärten in der Kreisstadt sind ausgelastet. Von den insgesamt 903 bereit stehenden Plätzen seien lediglich ein paar wenige aus organisatorischen Gründen noch nicht vergeben. Dem stünden etwa 50 Kinder im Stadtgebiet gegenüber, die keinen Kindergartenplatz zur Verfügung hätten. Diese Unterdeckung sei nicht zuletzt der Zuwanderungssituation geschuldet, erläuterte Bürgermeister Guido Orthen jetzt dem Stadtrat. Von derzeit 47 Flüchtlingskindern mit Rechtsanspruch seien inzwischen 19 in einer Kindertagesstätte aufgenommen worden, zwölf weitere befänden sich auf der Warteliste. Nicht nur deshalb beschloss der Stadtrat einstimmig ein Konzept zum Ausbau der Betreuungsangebote.

Demnach sollen zwei kurzfristige, möglichst schon zu Beginn des Kindergartenjahres 2016/17 greifende Maßnahmen zur dauerhaften bedarfsgerechten Deckung der Rechtsansprüche umgesetzt werden. In der Katholischen Kindertagesstätte Sankt Lambertus in Gimmigen soll eine vierte Gruppe in Form einer Kleinen Altersmischung entstehen. Dadurch gebe es insgesamt 15 neue Plätze, davon acht für Kinder ab dem dritten Lebensjahr und sieben für Kinder unter drei Jahren. Die Kindertagesstätte sei in der Vergangenheit schon einmal viergruppig geführt worden, so dass entsprechende Räumlichkeiten da sind. Orthen rechnet mit Umbaukosten von 40 000 Euro, wovon das Land allerdings 90 Prozent und der Kreis die Hälfte des Restes übernehmen. Die jährlichen Folgekosten beliefen sich auf etwa 90 000 Euro wegen des zusätzlichen Personals mit 1,75 Stellen, wovon der städtische Anteil mit 11 000 Euro zu Buche schlage.

Um zwei Gruppen erweitert werden soll die Evangelische Kindertagesstätte Arche Noah im Mehrgenerationenhaus. Dafür sollen die Räume genutzt werden, in der momentan die „Offene Kinder- und Jugendarbeit“ (Okuja) untergebracht ist. Das habe allerdings zur Folge, dass die Okuja in die Mittelstraße 31 umziehen müsse, was von deren Seite als unproblematisch angesehen werde, so Orthen. Die beiden neuen Gruppen in der „Arche Noah“ sollen voraussichtlich als geöffnete Gruppe und/oder Kleine Altersmischung geführt werden. Abhängig von der künftigen Gruppenkonstellation könnten dort etwa 30 neue Plätze entstehen. Für Umbaumaßnahmen und Ausstattung rechnet Orthen dort mit insgesamt etwa 120 000 Euro, bei der Stadt verbleibe ein Eigenanteil von etwa 6000 Euro. Folgekosten beliefen sich auf etwa 175 000 Euro jährlich.

Schließlich beschloss der Stadtrat auch noch den Einsatz einer zusätzlichen Vollzeitkraft mit interkultureller Kompetenz. Die Stellenbesetzung soll spätestens zum Beginn des kommenden Kindergartenjahres erfolgen, die Kosten übernehme das Kreisjugendamt in vollem Umfang. Die Stadt wolle künftig schneller auf die Eltern von Flüchtlingskindern zugehen und sie ermuntern, ihre Kinder möglichst bald in einer Kindertagesstätte anzumelden, „denn es gibt keinen besseren Weg zur Integration“, wusste Orthen.

Die CDU-Fraktion sehe die steigenden Kosten im Bereich der Kinderbetreuung als gut investiertes Geld an, erklärte Annette Gies. Für die CDU habe es Priorität, den Rechtsanspruch sicherzustellen, gerade für Kinder, die schon lange auf der Warteliste stünden.

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