Christopk Rieger aus der Grafschaft Dieser Bölinger Musiker ist auf dem Weg nach ganz oben

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Konzertveranstalter aus der Region setzen auf ihn. Dabei wurde die Musik dem Singer-Songwriter Christoph Rieger (25), der zurzeit an der Kölner Musikhochschule studiert, nicht in die Wiege gelegt.

 Beim Fotoshooting: Norbert Schmitt (l.) hat Christoph Rieger porträtiert. Die Bilder werden in der Synagoge gezeigt.

Beim Fotoshooting: Norbert Schmitt (l.) hat Christoph Rieger porträtiert. Die Bilder werden in der Synagoge gezeigt.

Foto: Martin Gausmann

Er werde eine große Zukunft als Musiker haben, schwärmen Konzertveranstalter in der Region. Der im Grafschafter Ort Bölingen aufgewachsene Christoph Rieger sieht das nicht als Bürde, sondern als Ansporn an. Der 25-Jährige studiert das relativ neue Fach „Singer/Songwriter“ an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz und lässt sich den Weg in die Karriere noch offen.

Jetzt stand und saß der Sänger, Pianist und Gitarrist zunächst einmal Modell: Der Bad Neuenahrer Fotograf Norbert Schmitt porträtierte ihn. Die Bilder sind am kommenden Wochenende in der ehemaligen Synagoge in Ahrweiler zu sehen.

Den üblichen Weg zur Musik ging Christoph Rieger nicht. Im Gegenteil. „Mein Vater ist Handwerker, Musik wurde da nicht gemacht.“ Immerhin musizierte der Großvater, doch das weiß Rieger nur aus Erzählungen. Der erste Kontakt zur Musik entstand, als ihm ein Keyboard geschenkt wurde. „Ich habe autodidaktisch angefangen und erst einmal nach Zahlen statt nach Noten gespielt“, erzählt er. Das habe Spaß gemacht und ihn nie losgelassen.

Erst mal eine Ausbildung zum Bauzeichner

Den Berufswunsch „Musiker“ gab es aber noch nicht. Rieger machte nach der Schule eine Ausbildung zum Bauzeichner, wollte Architekt werden. Es kam ganz anders. Ausschlaggebend war eine Reise nach Neuseeland, bei der er immer wieder Läden für Musikinstrumente besuchte, sich ans Piano setzte und spielte: „Das waren Schlüsselerlebnisse. Plötzlich wollte ich nur noch nach Deutschland zurück und was mit Musik machen.“

Ein Freund vermittelte ihm den Kontakt zur Sinziger Musikschule von Thomas Rohde, wo er zwei Jahre lernte und bald selbst Kurse für Kinder gab. Noch hat sich Christoph Rieger nicht entschieden, welchen musikalischen Weg er einschlagen möchte. Einerseits liebt er die Arbeit als Solomusiker.

Er hat zwar keine Erfahrung als Musiker in einer Band, aber er würde auch mit einer Big Band Stücke von Udo Jürgens covern, sagt er. Jürgens' Musik lernte er ebenfalls in Neuseeland lieben. „Aber auch die pädagogische Arbeit liegt mir, eine Dozentenstelle kann ich mir durchaus vorstellen.“ Da sei dann die Kreativität eingeschränkter, denn als Musiker komponiere man auch.

An eigenen Stücken arbeitet Rieger derzeit mit seinem Dozenten in Köln, und dabei stellt er fest, dass ihm die musikalische Ausbildung in den benachbarten Niederlanden weitaus effizienter erscheint: „Dort führen die Dozenten verschiedene Musiker zusammen und bilden Bandprojekte.“

Er setzt auf Motivation und Ausstrahlung

Angst, als Künstler finanziell nicht über die Runden zu kommen, hat Christoph Rieger nicht. Zwar seien seine Gagen derzeit noch überschaubar, dennoch habe er bereits festgestellt, dass es gut bezahlte Jobs gibt. „Wenn man die richtige Motivation mitbringt, ist es gar nicht so schwer, über die Runden zu kommen. Es kommt aber auch darauf an, wie man sich gibt.“ Da sieht der 25-Jährige einen Vorteil in seiner offenen Art.

Es hänge auch viel davon ab, wem man begegnet, meint er. Und so wollte es der Zufall, dass der in der Kreisstadt in Musikveranstaltungen umtriebige Gerd Weigl den Neuenahrer Designer Norbert Schmitt zu einem Konzertabend in die ehemalige Synagoge nach Ahrweiler einlud. Und dabei erkannte der ehemalige Lehrer Schmitt in der Mutter von Christoph Rieger eine frühere Schülerin.

Weil Schmitt immer den Wunsch hatte, einmal einen Menschen fotografisch zu porträtieren, bot er dies Christoph Rieger an. Mehrere hundert Aufnahmen entstanden bei den Fotoshootings in der Synagoge, im Studio und rund um das Sinziger Schloss. 25 davon wählte Schmitt aus und erstellte Drucke im im Großformat. Sie sind am Samstag in der Synagoge zu sehen. Gut möglich, dass eine der Aufnahmen das Cover der ersten eigenen CD von Christoph Rieger schmücken wird.

Die Porträtausstellung istam Samstag, 25. August, von 11 bis 17 Uhr in der Synagoge in Ahrweiler unter dem Titel „Photo in Concert“ zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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