Kommentar Dienstwagen-Affäre in Sinzig: Viel Getöse um wenig

Meinung · In der vermeintlichen "Dienstwagen-Affäre" um die städtischen Fahrzeuge von Sinzig seien Verharmlosungen grundsätzlich unangebracht, kommentiert GA-Redakteuer Victor Francke.

Verharmlosungen sind in der vermeidlichen Sinziger „Dienstwagen-Affäre“ grundsätzlich nicht angebracht, auch wenn es in der Gesamtbetrachtung wohl eher um kleine Beträge geht. Wenn überhaupt. Doch das, was sich derzeit mit viel Lärm um wenig rund ums Rathaus abspielt, gleicht einem erstklassigen Sommertheater.

Da beanstandet der Rechnungshof Leasingverträge für städtische Autos, die angeblich unwirtschaftlicher seien als Neubeschaffungen. Die Stadt rechnet hingegen vor, dass es genau umgekehrt ist. Abwarten, was dabei herauskommt.

Schwerer wiegt da der im Raum stehende und bislang nicht verifizierte Vorwurf, es seien angeblich keine Zahlungen für private Nutzungen erfolgt. In ihrer Stellungnahme wird die Stadt dem Rechnungshof sicherlich hierzu Rede und Antwort gestanden haben. Niemand weiß derzeit, was in dem in der Sache ausschlaggebenden Schlussbericht der Kontrollbehörde stehen wird. Schließlich gibt es ja nur einen vorläufigen und zu allem Überfluss auch noch vertraulichen Entwurf eines Berichtes. Der reicht aber vielen schon zur Vorverurteilung aus.

Wie mag dieser Entwurf, der überhaupt nichts Abschließendes feststellt, sondern wohl eher die Klärung eines Sachverhaltes hervorrufen sollte, überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt sein? Der Rechnungshof kann es sich nicht erklären. Der dem Anschein nach einer Treib- und Drückejagd ausgesetzte Sinziger Bürgermeister versichert indes, die Stadt habe nur ein Exemplar des vorläufigen Prüfungsergebnisses gehabt. Und das habe in seinem Schreibtisch gelegen.

Wer auch immer im Hintergrund an der Schraube gedreht hat: Eine Heldentat hat derjenige nicht vollbracht.

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