Feuerwehr Ahrweiler Die meisten Einsätze in der Geschichte

AHRWEILER · Der Löschzug Ahrweiler der Freiwilligen Feuerwehr zieht beim Kameradschaftsabend Bilanz für das vergangene Jahr. Peter Jakobs für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

 Sage und schreibe 75 Jahre gehört Peter Jakobs (vorne r.) der Feuerwehr an. Ernst Küls (vorne l.) überreicht die Urkunde, Marcus Mandt (l.), Detlev Koch (Mitte) und Peter Diewald (r.) gratulieren.

Sage und schreibe 75 Jahre gehört Peter Jakobs (vorne r.) der Feuerwehr an. Ernst Küls (vorne l.) überreicht die Urkunde, Marcus Mandt (l.), Detlev Koch (Mitte) und Peter Diewald (r.) gratulieren.

Foto: Martin Gausmann

Zuletzt haben sie Enormes geleistet bei der Evakuierung von 3600 Menschen wegen der Bombenentschärfung in der Altstadt. Dafür dankte nicht nur Wehrführer Ernst Küls „seinem“ Löschzug Ahrweiler beim Kameradschaftsabend besonders. Zudem stellte er fest: „Das vergangene Jahr war wohl das einsatzreichste in der Geschichte unserer Wehr. 109 Mal wurden wir alarmiert, um zum Dienst der Allgemeinheit und für unsere Vaterstadt tätig zu werden. Weitere 17 Mal wurden wir tätig für zum Beispiel die örtlichen Festumzüge, Feuerwerksabsicherungen, Personensuche und Brandsicherheitswachen im Stadtgebiet.“

Als „personell und materiell gut aufgestellt und damit in der Lage, schnell und wirkungsvolle Hilfe zu leisten“, bezeichnete Küls die Feuerwehr Ahrweiler. Die Zusammenarbeit und das Miteinander der gesamten Feuerwehr der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler seien Garanten für erfolgreiche Einsätze. Das habe sich auch beim Brand einer Villa Ende Februar in Ramersbach gezeigt, wo die Löschzüge Ahrweiler, Bad Neuenahr und Heimersheim und die Löschgruppe Ramersbach gemeinsam Schlimmeres verhindert hätten.

25 Prozent mehr Einsätze als im Jahr 2015 und mehr als 50 Prozent mehr als noch 2014 hatte Stadtwehrleiter Marcus Mandt für den „am meisten alarmierten Löschzug im Stadtgebiet“ gezählt. Die beiden „Jahrhundertunwetter“ innerhalb von drei Tagen hätten alle an die Grenze des Machbaren gebracht, wobei der Löschzug Ahrweiler besonders gefordert gewesen sei. Mehr als 200 Alarmierungen gab es laut Mandt im Jahr 2016 im Stadtgebiet, wobei die Unwetter jeweils als nur ein Ereignis zählten, „und 2017 sieht es bis dato nicht wirklich ruhiger aus“.

Der Stadtwehrleiter verwies auch auf das neue Mehrzweckfahrzeug (MZF 3), einen 14-Tonner, im Wert von 160 000 Euro, der der Ahrweiler Wehr voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres übergeben werde. „Auch wenn wir im Rahmen unserer Haushaltskonsolidierung den Gürtel enger schnallen müssen, an den Geldern für den Brandschutz werden wir auch künftig nicht sparen“, versprach der Erste Beigeordnete der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Detlev Koch. Zu den in 2017 anstehenden laufenden Aufwendungen seien weiter auch zusätzliche Investitionen in Höhe von rund 215 000 Euro für den Brandschutz vorgesehen.

Viel Lob für die Wehr gab es auch von Ortsvorsteher Peter Diewald, denn diese sei „kein Verein wie jeder andere, die zumeist dem Selbstzwecke dienen. Euer Wirken als Feuerwehrleute gilt den Menschen und ihrem Hab und Gut, zu deren und dessen Schutz ihr zusammenarbeitet“.

Erstmals hielt der Löschzug Ahrweiler einen Kameradschaftsabend statt eines schon morgens beginnenden Kameradschaftstages ab. Zudem hat er diesen mittlerweile vom Herbst ins Frühjahr gelegt, in der Hoffnung, dass mehr Feuerwehrleute teilnehmen können. Rund 40 der etwa 50 Mitglieder waren denn auch gekommen. Das Programm begann nachmittags mit einem Wortgottesdienst in Sankt Laurentius, moderiert von Irmgard Friedrich und Anne Anders. Dann ging es durch die Ahrhut zur Kranzniederlegung am Ehrenmal und in Begleitung des Spielmannszugs der Feuerwehr zum geselligen Beisammensein mit Gratulationen.

Dabei freute sich Wehrführer Ernst Küls, dem Stadtwehrleiter fünf Neuanmeldungen zu übergeben. Außerdem beförderte er Raphael Mausberg zum Oberfeuerwehrmann. Sebastian Reuter und Kay Burggraaff wurden zudem für jeweils zehnjährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr Ahrweiler geehrt. Die spezielle Anerkennung, nicht nur des Löschzugführers, galt nicht zuletzt Peter Jakobs, der seit 75 Jahren Mitglied der Wehr ist.

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