Dorferneuerungskonzepts Die erste Dorfmoderation in Heppingen

HEPPINGEN · Zum ersten Mal sind die Bürger gefragt gewesen bei der Erstellung eines Dorferneuerungskonzepts für Heppingen. Zur Dorfmoderation kamen mehr als 60 Heppinger kamen ins Bürgerhaus.

 Gerald Paff vom Planungsbüro Stadt-Land-plus spricht in Heppingen.

Gerald Paff vom Planungsbüro Stadt-Land-plus spricht in Heppingen.

Foto: Martin Gausmann

. „Schließlich sind wir auf die intensive Mitarbeit der Bürger angewiesen. Also auf zu neuen Ufern“, motivierte Kniel, bevor die Bürger Stärken und Schwächen ihres Ortes ausloteten, um Themen für einen Maßnahmenplan festzulegen, an deren Umsetzung sie sich zunächst auch in Workshops beteiligen möchten, um damit ihren Ort langfristig voranzubringen und lebenswert zu erhalten.

„Es ist das erklärte Ziel der Dorferneuerung, die örtliche Entwicklung nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten, insbesondere sollen dabei unter anderem die örtlichen Belange der Bau- und Nutzungsstrukturen, der Infrastruktur, der Erholung und das Miteinander der Generationen weiter entwickelt werden“, sagte Koch. Es geht zudem um Fördermittel für entsprechende Vorhaben vom Land und zwar für den öffentlichen sowie für den privaten Bereich. „Aber Gelder vom Land gibt es eben nur, wenn ein anerkanntes Dorferneuerungskonzept vorhanden ist“, sagte Kniel. Auch deshalb habe der Ortsbeirat bei der Stadtverwaltung einen Antrag auf Entwicklung eines Dorferneuerungskonzeptes gestellt, die für die Dorfmoderation Haushaltsmittel in Höhe von 20000 Euro gebe.

Bei der Auftaktveranstaltung beantworteten die Heppinger Bürger Fragen wie: Was ist gut und bewahrenswert in Heppingen? Und was fehlt, stört oder sollte verbessert werden? Dabei kam zutage, dass Stärken und Schwächen manchmal gar nicht so leicht auseinander zu dividieren sind. Mit 34 Nennungen empfand mehr als die Hälfte der anwesenden Bürger den (Durchgangs-)Verkehr als Schwäche des Ortes. Andererseits wurden bei den Stärken insgesamt elf Mal die Lage und Anbindung und sieben Mal die Infrastruktur aufgeführt. Auch die Dorfgemeinschaft und das Ortsbild tauchten jeweils bei den Stärken sowie bei den Schwächen auf.

Negativ die Baustruktur, Freiflächen, auch Spielplätze

Positiv sehen die Heppinger ihre Vereine, Dorfleben und Feste und die Nähe zur Natur. Negativ die Baustruktur, Freiflächen, auch Spielplätze, und vor allem den Pantaleonsplatz, an dem auch das Feuerwehrhaus und das Backes liegen. Dort sah auch das von der Stadt mit der Erstellung des Dorferneuerungskonzepts beauftragte Planungsbüro Stadt-Land-plus aus Boppard-Bucholz starke Notwendigkeit einer funktionalen und gestalterischen Aufwertung. Wie Gerald Pfaff und Sophie Guhl vom Planungsbüro erklärten, habe eine erste Bestandsaufnahme der Gegebenheiten ergeben, dass die Heppinger Bevölkerung leicht rückläufig ist und deutlich mehr Über-50-Jährige als im Landesdurchschnitt dort leben, was auch bei der Planung in Sachen Barrierefreiheit, Mobilität und Infrastruktur zu berücksichtigen sei.

Durch das Neubaugebiet Landskroner Straße Süd würden zugleich bis 2022 rund 180 bis 250 zusätzliche Einwohner erwartet, die es wiederum in die Dorfgemeinschaft zu integrieren gelte. Von den 314 Hauptgebäuden im Ort hatten sie 45 als ortsbildprägend, 39 Gebäude mit baulichen und 40 mit gestalterischen Mängeln ausgemacht.

Ortsbildprägende Gebäude in Heppingen sind etwa Fachwerk-, aber als lokale Besonderheit auch Ziegelhäuser, erklärte Angelika Petrat, Dorferneuerungsbeauftragte der Kreisverwaltung, die als bewilligende Behörde etwa für Umbauten und Sanierungen ein Budget vom Land zugewiesen bekommt. Bei Gesamtkosten von mindestens 7700 Euro seien 30 Prozent Förderung möglich, maximal 20 000 Euro. Beatrix Göbel, bei der Stadtverwaltung für die Dorferneuerung zuständig und unmittelbare Ansprechpartnerin für die Bürger, stellte zudem noch einmal das Konzept der Dorferneuerung und das weitere Vorgehen vor.

Inhalte der Auftaktveranstaltung sollen auch eingestellt werden unter www.bad-neuenahr-ahrweiler.de. Weitere Heppinger Bürger, die bei der Dorferneuerung mitmachen möchten, melden sich bei Klaus Kniel, E-Mail: klaus-kniel@t-online.de. Der Einstieg ist jederzeit möglich.

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