Tourismus im Ahrkreis Die Tourismusbranche im Kreis Ahrweiler ist zufrieden

KREIS AHRWEILER · Die Betriebe in der Kreisstadt investieren für die Landesgartenschau in die Barrierefreiheit. 91 Prozent der Gastronomen wollen etwas für die Barrierefreiheit tun.

 Hinter den Eingängen der Hotels in der Kreisstadt laufen die Vorbereitungen für die Landesgartenschau.

Hinter den Eingängen der Hotels in der Kreisstadt laufen die Vorbereitungen für die Landesgartenschau.

Foto: Günther Schmitt

Die Stimmung in der Tourismusbranche ist weiterhin positiv: 63 Prozent der Betriebe im Hotel- und Gastgewerbe sind mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. Auf lediglich zehn Prozent trifft das nicht zu. Das geht aus der Saisonumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hervor, bei der mehr als 600 Betriebe aus Hotellerie und Gastronomie im nördlichen Rheinland-Pfalz befragt worden sind.

„Der sogenannte Klimaindex, der sich aus der Geschäftslage des Vorjahres und den Erwartungen an die nächste Saison zusammensetzt, beträgt 121 Punkte für die Beherbergungsbetriebe und 115 Punkte für Gastronomiebetriebe. Beide Werte sind damit gut und liegen deutlich über dem Mittelwert der Zehnjahresbetrachtung, der für die Beherbergungsbetriebe bei 119 Punkten und für die Gastronomiebetriebe bei 107 Punkten liegt“, erläutert Christian Dübner, Referent für Tourismus bei der IHK Koblenz, die Ergebnisse der Umfrage.

Laut den Umfrageergebnissen versprüht die Branche trotz guter Umsätze derzeit nur wenig Innovationsfreude: Lediglich 8 Prozent der befragten Hoteliers und 22 Prozent der befragten Gastronomen planen innovative Investitionen. Hier könnte ein neuer Wettbewerb für Anreize bei den Unternehmen sorgen: „Der für 2019 erstmals geplante Tourismuspreis der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH ist eine sehr gute Gelegenheit zu zeigen, wie innovativ die landesweite Tourismusbranche tatsächlich ist. Kreative und originelle Lösungen und Ansätze sind gefragt“, so Dübner. Bewerbungen können unter www.tourismuspreis-rheinland-pfalz.de abgegeben werden.

Investitionsstaus verhindern

In der Kategorie Modernisierung hingegen, das zeigt die Umfrage ebenfalls, bewegt sich die Branche auf weiterhin hohem Niveau: So planen 91 Prozent der Befragungsteilnehmer, hier aktiv zu werden. „Einen gastgewerblichen Betrieb erfolgreich zu führen bedeutet, permanent zu investieren und keine Investitionsstaus aufkommen zu lassen.

Das gilt sowohl für Klein- wie auch für mittelständische Betriebe. Wettbewerbs- und Kostendruck, sich ändernde Gästebedürfnisse und Umweltschutzaspekte sind Treiber fortlaufender Optimierungen in Technik, Design und digitale Maßnahmen“, erläutert Dübner. Die Tourismuswirtschaft zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Rheinland-Pfalz, insbesondere auch im Bezirk der IHK Koblenz mit rund 8000 Betrieben. Landesweit sind mehr als 150.000 Erwerbstätige in der Tourismusbranche tätig.

Damit hängt jeder zehnte Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz am Tourismus. Die Branche erwirtschaftet landesweit einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro.

Modellregion "Tourismus für alle"

„Die IHK-Saisonumfrage Tourismus gibt ein Stimmungsbild wider, das im Ahrtal durchaus mit konkreten Informationen ergänzt werden kann. Insbesondere die Gästeankünfte und Übernachtungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler haben sich wie auch im weiteren Ahrtal – dort bis auf wenige Ausnahmen – positiv entwickelt, wenn man die ersten drei Quartale diesen Jahres betrachtet. Aktuell haben die Vertreter der Hotellerie, Ferienwohnungen und der Gastronomie im Vorstand des Ahrtal-Tourismus bekräftigt, dass das Jahr 2018 noch besser gelaufen ist, als 2017. Zudem ist die Aussicht auf 2019 auch positiv“, sagt Andreas Wittpohl, Geschäftsführer des Vereins Ahrtal-Tourismus.

Darüber hinaus hätten in dieser Woche auch die Bürgermeister der Ahrtal-Kooperation über einen positiven touristischen Verlauf in ihren Verantwortungsbereichen berichtet. „Die Landesgartenschau 2022 macht sich hier natürlich auch bemerkbar“, so Wittpohl. „Es gibt große Hotels, die in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in ihren Häusern investieren, um sich für die Zukunft positiv aufzustellen.“

Auch gebe es im Ahrtal Betriebe, die sich im Bereich der innovativen Investitionen konkret betätigten. Das geschehe zum Beispiel im Rahmen der vom Ahrtal-Tourismus koordinierten Modellregion „Tourismus für Alle“, in der Themen wie Barrierefreiheit diskutiert und Investitionen mit auf den Weg gebracht würden.

„Weitere einzelbetriebliche Innovationen wie die Ladestation für Elektroautos durch das Hotel Rodderhof dürfen hier durchaus als vorbildlich genannt werden“, so Wittpohl.

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