Traditioneller Empfang in Ahrweiler Die Möhnen hatten den Landrat fest im Griff

AHRWEILER · Hochbetrieb war beim traditionellen Empfang im Ahrweiler Kreishaus. 250 Möhnen aus 33 Vereinen haben im Kreishaus in Ahrweiler gefeiert.

 Landrat Jürgen Pföhler fühlte sich wohl im Kreis der Möhnen.

Landrat Jürgen Pföhler fühlte sich wohl im Kreis der Möhnen.

Foto: Martin Gausmann

Fest in der Hand der Möhnen war das Kreishaus am Montagabend. Landrat Jürgen Pföhler bildete mit gleich drei Kreisbeigeordneten dabei sichtlich gerne das „Hahnenquartett im Korb“, hatte das Kreisoberhaupt doch zum traditionellen Empfang eingeladen, diesen aber entgegen sonstiger Gepflogenheiten nicht erst in der Karnevalswoche veranstaltet.

Die Folge: So viele Möhnen wie noch nie waren der Einladung gefolgt. 250 bunt kostümierte Närrinnen aus 33 Vereinen und Gesellschaften waren zum Defilee bei Frikadellen und Sekt gekommen, um dem Landrat die Aufwartung zu machen.

Dabei zeigte sich einmal mehr die Größe des Kreises, denn neben jeder Menge „Alaaf“ war so manch ein „Helau“, „Ojööh“ oder auch andere jecke Schlachtrufe zu hören. Aus allen Teilen des Kreises waren die „jecken Wiever“ angereist, dabei waren „Fidele Möhne“, „Käslöffele“, „Bottermaatsmöhne“, „Lodde-, Wasserturm- oder Stadtmaure-Möhne“. Sie alle versuchte der Landrat um den Finger zu wickeln, als er meine: „Noch eine Nacht zuvor im Traum, sah ich vor mir – man glaubt es kaum – viele Dutzend hübsche Damen fein. Es gab Gesang und es gab Wein…. Ihr ward es, liebste Möhnen, die ich sah: liebreizend anschmiegsam, ganz wunderbar.“ Das lief natürlich runter wie Öl. Und darum gab es neben Orden auch Geschenke der Möhnen: Frühstückskörbe, Bierfässchen oder aber fürs „fit sein und fett sein“ ein Fahrrad aus Schokolade.

Für jecke Unterhaltung zwischen den Defilees sorgten tanzend die fidelen Möhrchen aus Westum, denen Pföhler verriet, dass er dank Möhrenbrei jede Menge Pfunde verloren hat. Aus Hönningen waren „De een un der anner“, um sich verbal mit den Möhnen anzulegen: „Ich hab meinem blöden Navi gesagt: „Fahr zur Hölle“ und war ne halbe Stunde später bei der Schwiegermutter angekommen.“ Und für Stimmungsband „Schäl Pänz“ aus Königsfeld war es leichtes Spiel, den ehrwürdigen Sitzungssaal, in dem sonst der Kreistag tagt, zum Kochen zu bringen.

Jede Menge Applaus gab es zudem für die Darbietungen der Oberwinterer Hafengarde. Schnell waren die einleitenden Worte Wahrheit geworden: „Wir wollen mit euch klönen, bützen und schunkeln, bis ihr nach Hause fahrt im Dunkeln. Pure Langeweile bestimmte unser Leben, aber jetzt bringt ihr den Saal zum Beben.“

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