Traubenernte an der Ahr Die Lese beginnt in Walporzheim mit Frühburgunder

WALPORZHEIM · „So früh haben wir noch nie angefangen“, sagt Peter Kriechel vom gleichnamigen Weingut in Walporzheim. Am Donnerstagmorgen startete das größte Privatweingut an der Ahr die Lese 2017.

Lese des Frühburgunders am Marienthaler Rosenberg: Ungefähr zehn Tage vor einem normalen Beginn sind die Winzer dort in Aktion.

Lese des Frühburgunders am Marienthaler Rosenberg: Ungefähr zehn Tage vor einem normalen Beginn sind die Winzer dort in Aktion.

Foto: Martin Gausmann

Der Winzer rechnet mit 800 Kilo Frühburgunder aus dem Marienthaler Rosenberg. Peter Kriechel: „Der Beginn der Lese liegt diesmal zehn Tage vor einem normalen Beginn. Der Frühburgunder macht seinem Namen alle Ehre.“

Und es ist eine besondere Sorte: eine sehr früh reifende Mutation des Frühburgunders aus einem eigenen Weinberg an der Ahr. Im Weingut wurde sie in Eigenregie vermehrt und angebaut. 2013 kam der erste Ertrag, der wie auch die Jahrgänge 2015 und 2016 als hochwertiger Rotwein in Barriques ausgebaut wurde. 2014 wurde der Frühstarter als Blanc-de-Noir versektet. Das soll auch diesmal geschehen.

Die Trauben haben derzeit 80 Grad Öchsle und geringe Säure. Wespen haben sich in dem Wingert breitgemacht, was die Kriechels mit zu der frühen Lese bewogen hat. „Wir haben jetzt das, was wir mit den früh reifenden Trauben erreichen wollten“, sagt Kriechel.

Schon in der kommenden Woche könnte die Lese im Weingut weitergehen mit der Weißweinsorte Solaris und weiterem Frühburgunder. „Insgesamt war 2017 ein Jahr mit vielen Herausforderungen“, berichtet der Winzer. „Wir wurden schwer gebeutelt mit Spätfrösten und zweimal Hagelschlag, aber wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“ Mengenmäßig rechnet das Weingut 2017 insgesamt mit einer etwas unterdurchschnittlichen Ernte. „Aber wir sind zufrieden, so hatten wir auch weniger Arbeit mit der Grünlese.“

Das Weingut bezeichnet sich als weltweit größten Produzenten von Frühburgunder. Daneben spielt der Spätburgunder ebenfalls eine große Rolle – wie überall an der Ahr. Auch für diese spät reifende rote Burgundersorte blickt Kriechel optimistisch in den Herbst: „Wir sind auf der Zielgeraden“, stellt er fest. „Der Behang ist gut, wir brauchen keinen Regen mehr, sondern fünf bis sechs Wochen Sonnenschein und kalte Nächte. Dann hätten wir einen herausragenden Spätburgunder.“

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