Rosenmontagszug in Ahrweiler Die Herzen schlagen für Ahrweiler

AHRWEILER · Für Jugendprinzessin Clara I. geht beim Triumphzug durch ihre Heimatstadt ein Traum in Erfüllung. Mehr als 50 Fußgruppen und Wagen ziehen durch die Stadt.

 Fürs Jubiläums-Dreigestirn der Herzen gingen am Rosenmontag die Ahrweiler Karnevalsfreunde auf die Straßen der Rotweinmetropole.

Fürs Jubiläums-Dreigestirn der Herzen gingen am Rosenmontag die Ahrweiler Karnevalsfreunde auf die Straßen der Rotweinmetropole.

Foto: Martin Gausmann

Mit einer Jugendprinzessin, deren Name Clara „glänzend und berühmt“ bedeutet, mit einem Rosenmontagszug, bei dem „et Sünnche sching un et Blotworsch un Kölsch to go un lecker Mädche“ zuhauf gab – da konnte nichts mehr schief gehen. Tausende von Jecken versammelten sich im Mauerrund der Altstadt, um mit der Ahrweiler KG ausgelassen zu feiern. Clara I. (Pollig) machte mit ihrem strahlenden Lächeln und dem Kamelle-Bombardement mehr als wett, dass die Rotweinmetropole in der Session keinen Prinzen gefunden hatte.

Das griffen auch die Möhnen auf: „In Ahrweiler kein Prinz sich fand, die Möhnen suchen ihn im Märchenland.“ Fündig geworden ist bereits das SC-07-Ehemaligen-Corps: „Küss mich und ich werde Euer Prinz“ bot Dieter Weiland an. Warum nicht ein Neuenahrer in Ahrweiler, wenn Ahrweilers Sitzungspräsident Udo Groß das „Närrische Kurhaus“ moderiert? Im Fastelovend halten alle zusammen, daher war klar, dass auch die Abordnung aus Ramersbach mit sieben von 50 Zugnummern stattlich war: Bergfunken, Showtanzgruppe, „Power Oldies“, Möhnen, SV-Tanzgarde und der Spang'sche Wagen.

Die kostümierten Narren am Straßenrand packten sich immer wieder „in et Ärmchen“ und schunkelten und sangen lauthals mit, wenn die Bengener Heimatklänge, das Panikorchester Lantershofen, das „Heimesche“ Funkencorps, die Musikvereinigung oder der Spielmannszug die jecken Hits anstimmten. Da waren sogar spontane Geburtstagsständchen und immer wieder „Ahrweiler Alaaf“ drin.

Eng wurde es für manchen Festwagen beim Passieren der Stadttore. Bis es beim ABC am Obertor wieder rund lief, musste ordentlich zirkuliert werden. Was wäre Ahrweiler ohne Kindergarten, kfd, Kolping und Lau-Jugend? Sie alle trugen zum bunten Bild bei. „Wie am ersten Tag“ grüßten die Abiturienten von Calvarienberg und PJG als i-Dötzchen. Verfolgt von „Lambi“, dem singenden Bäcker und seinen Schlafmützen, sorgte auch das Jubiläums-Dreigestirn von 2007 mit Prinz Gerd I., Bauer Gerd I. und Jungfrau Andrea I. auf dem Bierbike für Furore. Ob Board, Roller oder Rad, die Sumpf-Klüngler monierten: „Oos Ahrweiler Fahrradspur jeht vum Aldi bes zum Bahnhof nur“. Eingebettet ins riesige AKG-„Schmölzje“waren auch die Ahrweiler Freunde, die der Gesellschaft „grün“ sind: „Mir fire Fastelovend, mir Fründe von der Ahr, mir sind einfach glücklich und rufen us: Alaaf.“

Und dann kam er, der Mega-Tross zu Ehren von Clara I. mit Funken, Senat, der weiß-roten Stadtgarde mit ihren „summenden“ Frauen oder „de Familich“, die ebenfalls als Bienen auf die Prinzessin fliegen. Erst nach Stunden löste sich auf dem Markt der Rosenmontagszug auf, doch gefeiert wurde auf den Straßen und in den Lokalen noch bis zum frühen Morgen.

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