Denkmalgeschütztes Gebäude wird saniert Die Gastronomie im Bahnhof Bad Neuenahr schließt

BAD NEUENAHR · Die gute Nachricht ist, dass der Bad Neuenahrer Bahnhof wohl zum Jahresende saniert sein wird – die schlechte: Die Gastronomie im Gebäude wird Mitte Februar schließen.

Mitte Februar wird die Bahnhofsgastronomie geschlossen. Das gesamte Gebäude soll umfassend saniert werden.

Mitte Februar wird die Bahnhofsgastronomie geschlossen. Das gesamte Gebäude soll umfassend saniert werden.

Foto: Martin Gausmann

Allerdings befinden sich die neuen Eigentümer des von der Bahn abgekauften Bahnhofs in Verhandlungen mit Interessenten, die bereit sind, auch in Zukunft für eine Gastronomie zwischen Gleisanlage und Vorplatz zu sorgen. Der Hennefer Ingenieur Horst Löwenberg und der Troisdorfer Bauunternehmer Bernhard Brodeßer hatten die markante denkmalgeschützte Immobilie Mitte des vergangenen Jahres zu einem Preis von – nach GA-Informationen – rund 620 000 Euro von der Bundesbahn abgekauft.

Die Bahnsteige und die Gleisanlagen bleiben verständlicherweise weiterhin im Eigentum der Bahn, wie auch das Reisezentrum mit seinem Fahrkartenschalter im Haupttrakt des Bahnhofgebäudes für die Bahnkunden erhalten bleibt. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes soll ansonsten kräftig Hand angelegt werden. Löwenberg und Brodeßer wollen aus dem Bahnhof wieder ein prächtiges Gebäude machen. dazu gehört auch die geplante Neugestaltung des Gastronomiebereiches oder auch die Kernsanierung der insgesamt sechs Wohnungen, die sich im Bahnhof befinden.

Erst nach neuen Vermessungsarbeiten lägen nun verlässliche Grundrisspläne vor, berichtete Brodeßer im Gespräch mit dem General-Anzeiger. „Wenn alles klappt, dann ist bis Ende 2018 alles saniert“, so der Bauunternehmer. Noch sei offen, in welcher Weise die außer für den eigentlichen Bahnbedarf, die Gastronomie und die Wohnungen vorhandenen Gebäudeteile im einzelnen genutzt werden sollen. Brodeßer: „Wir verhandeln mit Interessenten.“ Der Troisdorfer ist sich jedenfalls sicher, dass aus dem Bahnhof ein besonderes Schmuckstück wird, ein „neues Tor zur Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler“.

1879 wurde der Grundstein für das Hauptgebäude des Bad Neuenahrer Bahnhofs gelegt, nur ein Jahr später fuhr der erste Zug zur Eröffnung der Ahrtalstrecke mit „gehobenen Herrschaften“ ein. „Der Jubel wollte beim Empfang kein Ende nehmen“, heißt es in den Annalen. Die geladenen Gäste hatten im Anschluss kräftig im Kurhaus beim Festmahl gefeiert.

Ab September 1880 konnte dann das allgemeine Publikum die Personenbeförderung der Ahrtalbahn nutzen. Der Güterverkehr wurde im Oktober desselben Jahres aufgenommen. Ende der 1920er-Jahre wurde der Bahnhof wesentlich erweitert und erhielt in den Grundzügen sein heutiges Aussehen. Als Baumaterial dienten einheimischer Bruchstein und Tuff. Das unter Denkmalschutz stehende Haus hat drei Geschosse und verfügt über ein Walmdach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort