2. Ahrwein-Messe in Bad Neuenahr Die Ahr-Winzer stellen sich der nationalen Konkurrenz

BAD NEUENAHR · Die Zweite Auflage der 2. Ahrwein-Messe im Kurhaus in Bad Neuenahr erfüllt die Erwartungen der heimischen und überregionalen Winzer. Die Listenpreise reichten bis 70 Euro pro Liter.

 Das edle Ambiente beeindruckte die Besucher der Messe im Kurhaus.

Das edle Ambiente beeindruckte die Besucher der Messe im Kurhaus.

Foto: Martin Gausmann

In edlerem Ambiente und mit hochklassigerem Konzept präsentiert sich die Ahrwein-Messe in ihrer zweiten Auflage. Nach dem eher durchwachsenen Erfolg der Premiere, an der im Bürgerhaus Ahrweiler lediglich Winzer von der Ahr teilgenommen hatten, setzte Veranstalter Michael Lang diesmal in doppelter Hinsicht einen drauf. Neben 20 Winzern von der Ahr lud er diesmal auch 21 Top-Winzer aus anderen deutschen Weinanbaugebieten ein und zog mit der ganzen Messe um ins Kurhaus Bad Neuenahr. Das kam erheblich besser bei den Weinfreunden an, denn Lang freute sich über mehr als 500 Gäste, „80 Prozent waren Auswärtige.“

Wie etwa Jürgen Ciesielski aus Bonn, der sich darüber freute, in seinem nächstgelegenen Weinbaugebiet Ahr nicht nur wie bisher hochklassige Rotweine, sondern endlich auch eine breite Auswahl an Weißweinen von Vorzeigewinzern aus ganz Deutschland verkosten zu können. „So viele hochkarätige Weine auf einer Veranstaltung findet man sonst nur selten, das spart uns so manche Reise quer durch Deutschland.“ Zumal es auch nirgends sonst eine so breite Auswahl an Weinen von der Ahr zu probieren gibt wie bei dieser Veranstaltung.

Allein die Ahrwinzer hatten etwa 160 verschiedene, überwiegend rote Weine mitgebracht, denn jeder Winzer hatte acht edle Tropfen im Angebot. Meist waren es Spätburgunder in verschiedenen Qualitätsstufen, aber auch Frühburgunder und ein wenig Dornfelder war dabei. Dabei wurden beileibe nicht nur die einfachen Qualitäten ausgeschenkt – auch eine ganze Riege von edlen Hochkarätern stand zur Verkostung bereit. Wer auf sich hielt, hatte eines seiner „besten Pferde“ mit dabei, zum Teil mit Listenpreisen von 40 bis 70 Euro pro Liter.

Weil der Blanc de Noir, also der Weißwein aus roten Trauben, derzeit im Trend ist, hatte fast jeder heimische Winzer seine eigene Interpretation dieser besonderen Ausbauart mitgebracht. Und dass die Winzer aus Deutschlands nördlichstem Rotweinanbaugebiet auch Weißweine können, stellten sie mit ihren Weißburgundern, Grauburgundern und nicht zuletzt den Rieslingen unter Beweis.

Dabei sind die Weißen eigentlich die Domäne der Weingüter von der Mosel oder der Nahe, aus der Pfalz oder dem Rheingau, aus Rheinhessen oder vom Mittelrhein, die sich Seite an Seite mit den Lokalmatadoren von der Ahr dem Urteil des Publikums stellten. Auch hier waren zahlreiche wohlklingende Namen vertreten.“

Wie Christian Eller aus Rech konnten sich die Gäste einmal um ihre Lieblings-Weißweine aus der Riesling-Traube kümmern und hatten dabei so namhafte Winzer wie Schloss Vollrads (Rheingau), S.A. Prüm (Mosel), Fürst Löwenstein (Franken), Markgraf von Baden (Baden), Dr. Crusius (Nahe), Gunderloch (Rheinhessen) oder Toni Jost (Mittelrhein) zur Auswahl.

Wobei sich Letzterer darüber wunderte, dass bei dieser Veranstaltung so viel edelsüße Weine verlangt wurden. „Das ist sonst nirgends der Fall, in Bremen oder Hamburg machen wir normalerweise keine einzige Flasche Auslese auf“, schüttelte er den Kopf. Darauf müsse man sich für die Zukunft wohl einstellen.

Dennoch war er sehr angetan vom fachkundigen Publikum und den interessanten Gesprächen, die er – wie seine Kollegen auch – mit den interessierten Weinfreunden aller Altersgruppen führen konnte. Und Benjamin Marschall vom Weingut Gunderloch war ohnehin überzeugt: „Hochwertige Weißweine und Rotweine sind keine Konkurrenz, sondern ergänzen sich aufs Beste.“

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