Bilanz der Ahrtal-Werke Der lokale Versorger macht erstmals Gewinn

BAD NEUENAHR · Die Umsätze der Ahrtal-Werke wurden 2015 deutlich auf knapp zwölf Millionen Euro gesteigert. Die Schulden liegen derzeit noch bei 16 Millionen Euro.

 Seit sechs Jahren sind die Ahrtal-Werke als lokaler Energieversorger am Markt, jetzt haben sie erstmals eine Bilanz mit Gewinn vorgelegt.

Seit sechs Jahren sind die Ahrtal-Werke als lokaler Energieversorger am Markt, jetzt haben sie erstmals eine Bilanz mit Gewinn vorgelegt.

Foto: Roland Kohls

Die Ahrtal-Werke haben im Jahr 2015 erstmals in ihrer jungen Geschichte Gewinn gemacht: 86.646 Euro. Somit hat sich das Ergebnis nach Steuern gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2014 um mehr als eine halbe Million Euro verbessert. Seinerzeit wies die Bilanz ein Jahres-Minus von 430.000 Euro aus. „Der Jahresabschluss zeigt, dass sich die Gesellschaft nach einer anstrengenden Aufbauphase stabilisiert hat und die Ergebnisse in den Sparten zunehmend planbarer werden“, so die Stadtverwaltung, die das Ergebnis gestern Abend im Hauptausschuss präsentierte. Man blicke trotz der unsicheren Rahmenbedingungen der ins Stocken geratenen Energiewende und der „Schieflagen der deutschen Energiepolitik“ positiv in die Zukunft.

Die Bilanz des Unternehmens, das zu 51 Prozent der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und zu 49 Prozent den als Know-How-Träger fungierenden Stadtwerken Schwäbisch Hall gehört, weist in der jüngsten Bilanz allerdings auch Verbindlichkeiten von mehr als 16 Millionen Euro aus. Das Eigenkapital des auf Strom, Gas und Fernwärme spezialisierten Unternehmens beträgt dagegen nur 5,166 Millionen Euro.

Die Umsatzerlöse hat man im Vergleich zum Ergebnis von 2014 erheblich steigern können: 7,9 Millionen Euro hat der Energieversorger in 2014 umgesetzt, nun verfehlte man in 2015 nur knapp die Zwölf-Millionen-Grenze. „Das zeigt, dass das Unternehmen kontinuierlich wächst“, so Bürgermeister Guido Orthen in seiner Sitzungsvorlage. Bedingt durch Verlustvorträge von 1,5 Millionen Euro kommt es in der Gewinn- und Verlustrechnung zu einem Bilanzverlust von rund 1,4 Millionen Euro. Zu den Zielen der Ahrtal-Werke gehört die Übernahme des Netzbetriebes für Strom und Gas in der Kreisstadt. 2015 hatte man nach langen Verhandlungen das Stromnetz von der RWE AG kaufen können. Das Netz wurde dann für vier Jahre an die Westnetz GmbH – eine RWE-Tochter – verpachtet, die es betreibt. Sie ist Unterpächter der Stadtwerke Schwäbisch Hall, die als Pächter für die Ahrtal-Werke tätig sind. Nach wie vor laufen Verhandlungen zur Übernahme des Gasnetzes.

Für 2016 stehen nun „Konsolidierung und Erweiterung für die bestehenden Geschäftsfelder an“. Nicht nur in eine Erweiterung der Fernwärmetrasse will man investieren, auch soll eine Unternehmenszentrale gebaut werden.

Die Ahrtal-Werke belieferten im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 2607 Stromkunden („Zählpunkte“), im Jahr zuvor waren es 2175. Eine Steigerung gab es auch im Gasgeschäft: Statt 484 Abnahmestellen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 nunmehr 530 Kunden mit Gas der Ahrtal-Werke beliefert.

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