Ausstellung in Ahrweiler Der Landtag bringt Politik-Themen zum Bürger

AHRWEILER · Wanderausstellung zu Aufbau, Arbeit und Funktion des Mainzer Parlamentes im Foyer des Kreishauses. Horst Gies ist bei der Eröffnung dabei.

Horst Gies, Kreisbeigeordneter und CDU-Landtagsabgeordneter, sitzt in der Mainzer Steinhalle, dem Interims-Plenarsaal der Landesregierung, auf der harten Oppositionsbank. Wer auf einem Originalstuhl an einem Abgeordnetentisch des Landtags ebenso mal Platz nehmen möchte, der kann dies derzeit im Foyer der Ahrweiler Kreisverwaltung tun. Zusammen mit Landtagspräsident Hendrik Hering eröffnete Gies am Freitagmorgen im Beisein von Kreistags-Fraktionsvorsitzenden und -Mitgliedern, Beigeordneten und Schulvertretern die Wanderausstellung „Der Landtag Rheinland-Pfalz“.

„Wir bringen Licht in die Kreisverwaltung“, so Hering, der das nicht nur auf die hell leuchtenden Stelen mit Informationen zu „Was sind Fraktionen?“, „Wer sitzt wo?“, „Was geschieht im Abgeordnetenhaus?“ oder „Was darf der Landtag, was nicht?“ bezog. Darüber hinaus will die Ausstellung Schulen und Bildungseinrichtungen zu einer Extra-Stunde Politikunterricht einladen. „Sicher nimmt die Bereitschaft junger Leute, sich in Parteien zu engagieren, ab. Auch die Wahlbeteiligung der unter 25-Jährigen sinkt stetig. Fest steht aber auch, dass die Jugend politisch interessiert ist – beispielsweise in der Umweltbewegung“, betonte Hering.

Nichtwähler zur Wahlurne bewegen

„Gerade der jüngeren Generation gilt es zu zeigen, dass Demokratie nicht out ist“, so Gies. Es müsste vermittelt werden, dass ein Parlament letztendlich den Wählerwillen abbildet und für die Interessen der Bürger da ist. Doch ebenso richte sich die Ausstellung an die immer größer werdende Gruppe der Nichtwähler, der Politikverdrossenen. „Diese wenden sich oftmals auch Parteien und Gruppierungen zu, die mit lautstarken Parolen vermeintliche Lösungen versprechen und dabei oft die Werte unserer Demokratie in Frage stellen“, so Gies.

In Vertretung von Landrat Jürgen Pföhler dankte er in dem Zusammenhang den Kreisschulen, in denen schon viele Jahre das Prinzip „Null Toleranz“ gegenüber Extremismus gelehrt würde: „Durch die Teilnahme an interkulturellen Projekten wie 'One World – One Future' schaffen sie Respekt vor allen Menschen, unabhängig von Herkunft und Religion.“ Nur durch eine engagierte pädagogische Arbeit lasse sich bewirken, „dass der geistige Nährboden für extremistisches Gedankengut“ erst gar nicht entstünde.

Politische Entscheidungen erklären

Auch der Landtagspräsident selbst fand, dass Politik schwieriger geworden sei, Entscheidungen erklärt werden müssten. Daher informiert das Parlament auch über Social-Media-Plattformen, lädt Schulklassen zum Besuch ein. „30.000 Bürger kommen pro Jahr, davon sind die Hälfte Schüler“, betonte Hering. Formate wie „Zukunft der Parlamentarischen Demokratie“ oder „Demokratie-Nah – Der Landtag besucht die Region“ zielten darauf ab, junge Menschen für Politik zu begeistern, ihre Anliegen in Diskussionen mit aufzunehmen und Berührungsängste abzubauen.

Die Wanderausstellung ist noch bis 20. März im Foyer der Kreisverwaltung zu sehen. Die Öffnungszeiten sind montags bis mittwochs, 7.30 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 sowie freitags bis 13 Uhr. Schulklassen und größere Gruppen werden gebeten, sich anzumelden. Weitere Infos bei Michaela Wolff, 0 26 41/97 55 98.

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