Sport- und Benefizreise nach Afrika Dechant Meyrer läuft als „Musketier“ beim Muskathlon in Tansania

AHRWEILER · Dechant Jörg Meyrer unternimmt eine ungewöhnliche Sport- und Benefizreise: Der katholische Priester macht beim Muskathlon-Lauf in Tansania mit. Hinter dem Event steht die internationale, in den Niederlanden gegründete christliche Männerbewegung „Der vierte Musketier“.

Mal etwas Neues erleben und das dann auch noch mit einer guten Sache verbinden, das war Ansporn für Dechant Jörg Meyrer, sich für einen Muskathlon-Lauf in Tansania anzumelden. Hinter diesem Lauf steckt mehr als eine reine Sport- und Tourismusveranstaltung.

Muskathlons werden dort angeboten, wo Hilfe benötigt wird. 2018 gibt es diese Veranstaltungen nicht nur in Tansania, sondern auch in Äthiopien, Jordanien oder auf den Philippinen. Hinter den Events steht die internationale, in den Niederlanden gegründete christliche Männerbewegung „Der vierte Musketier“. Ziel ist es, körperliche Erfahrung mit geistlichen Inhalten zu verknüpfen. Dies geschieht im Kern durch sogenannte Charakterwochenenden und den Muskathlon. Letzterer ist eine extreme Ausdauer-Herausforderung an sehr entlegenen Orten.

Dort werden Läufe über verschiedene Streckenlängen, ein Wanderevent und eine Mountainbike-Fahrt angeboten. Alle Teilnehmer verpflichten sich zunächst aber, im Vorfeld eine bedeutende Summe an Spenden für den weltweiten Kampf gegen Ungerechtigkeit zu sammeln. Diese Spenden gehen zugunsten der Arbeit dreier ganz verschiedener Organisationen: Compassion, Open Doors und A21. Sie setzen sich dafür ein, Kinder aus der Armut herauszuholen, Frauen und Mädchen aus Sexsklaverei zu befreien und diejenigen zu unterstützen, die für ihren Glauben verfolgt werden.

Für Jörg Meyrer und 56 andere Sportler begann das „Abenteuer Tansania“ am Freitag mit dem Flug in das ostafrikanische Land. „Ich war noch nie in Afrika, und der Kontinent mit all seinen Verschiedenheiten fasziniert mich. Aber eine Touristentour könnte ich nicht dorthin machen“, so Meyrer zu den Beweggründen, die Reise anzutreten. Die Tour dauert vor Ort eine Woche mit dem Muskathlon als Höhepunkt. Für die Veranstalter ist derweil das Spendenbarometer von extremer Wichtigkeit, das Gros der Gelder wird für den Kampf gegen Ungerechtigkeit verwendet, fünf Prozent der Summe werden für den Lauf ausgegeben. Seine Reisekosten muss Dechant Meyrer natürlich selber tragen.

Auf seinem Spendenbarometer waren zu Wochenbeginn bereits knapp 8000 Euro notiert, die gesammelten Spenden aller Teilnehmer beliefen sich auf mehr als eine halbe Million Euro. Öffentlich wolle er nicht sammeln gehen, so Meyrer, weil in der Pfarrei ja seit Jahren Hilfsprojekte in Bolivien und Burkina Faso unterstützt würden.

Überhaupt ist es eine reine Privatreise des Pastors, „aber so was geht wohl doch nicht, wenn man hier in der Stadt Pfarrer ist“ so Meyrer augenzwinkernd. Dass er mit der sportlichen Extremsituation zum Ende der Regenzeit zurechtkommt, steht für ihn außer Frage: „Ich bin zwei Mal den Ahrathon gelaufen und bin mittlerweile nach den Trainingswochen auch zuversichtlich, dass ich die 21 Kilometer schaffe. Und diese Herausforderung auch mit einem Einsatz für die Armen und für Gerechtigkeit zu verbinden, ist eine tolle Möglichkeit.“

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