Abschied in Bad Neuenahr-Ahrweiler Das Ende einer Ära

KREISSTADT · Erika Heinen gibt die Leitung der katholischen Familienbildungsstätte an Christine Kläser ab.

 Beim Abschied in der ersten Reihe: (von links) Christine Kläser, Erika Heinen, Rolf Eberle (2. Vorsitzender) und Carina Stephanie vom Vorstand) der Familienbildungsstätte.

Beim Abschied in der ersten Reihe: (von links) Christine Kläser, Erika Heinen, Rolf Eberle (2. Vorsitzender) und Carina Stephanie vom Vorstand) der Familienbildungsstätte.

Foto: Matin Gausmann

Das ist schon eine Zäsur: Nach mehr als 13 Jahre als Leiterin der katholischen Familienbildungsstätte Bad Neuenahr-Ahrweiler (FBS) und insgesamt 35-jähriger Tätigkeit dort, wurde Erika Heinen in den Ruhestand verabschiedet. Mit ihr geht eine Institution – auch für die vergleichbaren Einrichtungen im Land. So ganz wird sie ihrer FBS aber nicht den Rücken kehren, Erika Heinen wird auch künftig im ehrenamtlichen Vorstand der FBS tätig sein. Mit der Verabschiedung vor rund 100 Ehrengästen ging die offizielle Übergabe an die neue Leiterin Christine Kläser einher. Grund genug für zahlreiche Dankes- und Begrüßungsworte. Dabei bezog sich der Vorstandsvorsitzende, Pfarrer Peter Dörrenbächer, gerne auf das von Erika Heinen und Christine Kläser gewählte Motto des Tages „Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.“

Seitens des Bistums Trier bescheinigte Bildungsreferentin Monika Seidel der scheidenden FBS-Leiterin einen offenen und angeregten Umgang sowohl mit den politischen, als auch den kirchlichen Entscheidern, die hinter der FBS stehen. In der Einrichtung habe sie immer das angeboten, was die Menschen in ihrer jeweiligen Zeit brauchten und dabei immer das Ehrenamt und die Arbeit ihrer ehrenamtlich tätigen Kräfte geschätzt. Damit habe sie sich jederzeit den sich verändernden Familienbildern in der Gesellschaft angepasst, konstatierte Vera Schmidt aus dem rheinland-pfälzischen Familienministerium.

Kreisbeigeordneter Horst Gies hob das generelle Angebot der FBS hervor, wo Ziele, wie die Stärkung von Erziehungskompetenzen, Gesundheitserziehung und Prävention im Vordergrund stehen. Gies betonte aber auch das große Engagement im interkulturellen Bereich gerade in den vergangenen Jahren. Pfarrer Peter Dörrenbächer ergänzte in diesem Zusammenhang die enge Zusammenarbeit mit den Kindergärten, die unter der Leitung von Erika Heinen auf den Weg gebracht wurde. Hier standen Themen, wie Sprachförderung und Integration an vorderster Stelle. Mit der Ausrichtung über die Stadtgrenzen hinaus als weitere große Veränderung in ihrer Leitungszeit habe die FBS zudem neues Terrain betreten.

Was die lange Zeit, die Erika Heinen für die FBS tätig war noch mit sich brachte, war eine engere Zusammenarbeit auf kirchlichen Ebenen. Der evangelische Pfarrer Friedemann Bach erinnerte an die gemeinsame ökumenische Familienbildungsstelle, die seitens der evangelischen Kirche vor rund 30 Jahren aufgekündigt wurde. Wie eng die Zusammenarbeit heute ist, zeigte aber auch der gemeinsame Auftritt der Vorsitzenden der Landesarbeitsgemeinschaften der evangelischen, der katholischen und der nicht-konfessionellen Familienbildungsstätten, die ihre heute vertrauensvolle Kooperation bestätigten. Erika Heinen hatte auch an dieser Entwicklung großen Anteil.

Es sind große Fußstapfen, in die Christine Kläser als neue Leiterin der FBS tritt. Aber auch sie arbeitet bereits seit acht Jahren in der Bad Neuenahrer Stätte, wurde bereits im vergangenen Jahr in die Leitung berufen und war zuletzt bereits federführend für das Projekt „Kultur macht stark“, in dem Kinder und Jugendliche zu Kulturbotschaftern werden, tätig. „Sie verkörpern die Kontinuität weiter und arbeiten bereits eng mit den vielen Partnern zusammen“, bestätigte Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen der neuen FBS-Leiterin. Ihrer Vorgängerin dankte das Stadtoberhaupt auch dafür, dass sie die Bedürfnisse derer gesehen habe, die scheinbar ein ganz normales Leben führten.

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