Gebäude von 1763 Das "Ännchen" in Ahrweiler wird kernsaniert

AHRWEILER · Martina und Heiko Bertgen haben das alte Hotel „Zum Ännchen“ in der Ahrweiler Niederhut gekauft. Das aus dem Jahr 1763 stammende Gebäude soll kernsaniert werden.

 Das „Ännchen“ in der Ahrweiler Niederhut wird entkernt. Die Fassade soll erhalten werden.

Das „Ännchen“ in der Ahrweiler Niederhut wird entkernt. Die Fassade soll erhalten werden.

Foto: Matin Gausmann

Am alten Hotel „Zum Ännchen“ in der Ahrweiler Niederhut tut sich was. Martina und Heiko Bertgen haben das einstige Hotel-Restaurant von Günter Loerrakker gekauft. Diesem lag besonders am Herzen, dass das historische Gebäude weiterhin zum Stadtbild von Ahrweiler gehören soll. Das war eine Art Grundvoraussetzung für den Verkauf. Das war vor zwei Monaten.

Jetzt zeigt ein Container vor dem Haus aus dem Jahr 1763, was passiert. Handwerker entkernen das Gebäude komplett. Fachwerk und Deckenbalken werden erhalten, alles, was einen Innenausbau unter zeitgemäßen Aspekten behindert, fliegt raus.

Wichtig für Investor Heiko Bertgen: „Wir reißen nicht ab. Die Fassade bleibt.“ Wie Bertgen im Gespräch mit dem General-Anzeiger erklärte, hofft er, mit einem Investitionsvolumen von unter einer Million Euro auszukommen. „Doch bei einem Altbau weiß man nie“, sagt der 56-jährige Kaufmann, der mit seiner Frau Martina in Remagen lebt. Seine Frau habe sich in das Haus verliebt, bekennt er. „Daher wollen wir das Haus erhalten und versuchen, im Inneren den Ursprung rauszukitzeln und sichtbar zu machen.“ Dafür habe er einen erfahrenen Architekten und Statiker aus dem Ahrtal verpflichtet, der für seinen sorgsamen Umgang mit Altbauten bekannt sei.

Ziel des Ehepaares Bertgen ist, im Parterre des Hauses wieder eine Gastronomie einzurichten. „Dafür gibt es schon Pläne und Interessenten“, sagt Bertgen, der dabei auf Hochwertigkeit setzt. „Wir wollen die Gastronomie nach unseren Vorstellungen einrichten und erst dann verpachten. Für den Betreiber sollen dann die Obergeschosse als Wohnung zur Verfügung stehen. Alles neu, aber urig im Gastbereich und topmodern im Wohnbereich. „Denn was wir innen vorgefunden haben, war alles Flickwerk. Die letzte Sanierung hat in den 1950er Jahren stattgefunden“, erklärt der Bauherr. „Wir bemühen uns, das Objekt ökologisch, ökonomisch sowie technisch allen aktuellen Standards entsprechend wiederherzustellen.“ Denn das Haus sei zwar extrem sanierungsbedürftig aber auf jeden Fall erhaltenswert.

Bertgen rechnet mit gut eineinhalb Jahren Bauzeit, „wenn sich keine Überraschungen einstellen“. Bis zur Landesgartenschau soll das „Ännchen“ aber definitiv in neuem, alten Glanz erstrahlen und auch in Betrieb genommen sein. „Mit Gewissheit können wir jetzt schon sagen, das trotz aller notwendigen Modernisierungsmaßnahmen das alte Flair, die Gemütlichkeit und das äußere Erscheinungsbild erhalten bleiben“, erklären Martina und Heiko Bertgen unisono.

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