Marienthaler Lichterabend 2017 Cantamus – letzter Auftritt in der Ruine in Marienthal

MARIENTHAL · Cantamus und Akwaaba bestreiten den ersten Marienthaler Lichterabend 2017. Geistliche Lieder in modernem Gewand.

 Die Gruppe Cantamus beim Lichterabend in der Klosterruine Marienthal.

Die Gruppe Cantamus beim Lichterabend in der Klosterruine Marienthal.

Foto: Martin Gausmann

Dass die Gruppe Cantamus in dieser Besetzung nicht mehr zu erleben sein wird, erfuhren die Zuhörer erst zum Schluss und äußerten lautstark Bedauern. Davor hatte die Formation beim ersten von zwei Marienthaler Lichterabenden in diesem Jahr Vielfalt bewiesen und sich gemeinsam sowie im Wechsel mit der noch ganz jungen Formation „Akwaaba“ aus der Grafschaft auf der Bühne der Klosterruine vor vollen Zuschauerplätzen präsentiert. Geistlich angehauchte Lieder trafen da auf afrikanische Rhythmen und mischten sich zuweilen auch.

„Mein Engel...!“ hatten Alice Großgarten (Leadgesang), Gerd Jung (Gitarre, Trompete, Gesang), Horst-Peter Kujath (Keyboard, Gesang), Frank Luxem (Flöte, Sax, Gesang), Johannes Schüller (Bass, Keyboard, Gesang), Frank Uhland (Schlagzeug, Percussion) ihren letzten Auftritt als „Cantamus“ überschrieben. „Die Punkte auszufüllen, ist Ihre Arbeit heute Abend“, erklärte Gerd Jung, der auch als Moderator fungierte, mit Verweis auf den Titel ans Publikum gewandt: Wer wessen Engel oder Bote sei oder ob jemand vielleicht auch in sich selbst einen Engel sehe. „Mein Engel“ ist auch das erste und einzige von Cantamus-Mitgliedern komponierte und getextete Lied, in dem es hieß: „Du treuer Weggefährte gibst meinem Leben Halt; mein Freund durch alle Zeiten, nicht nur eine Lichtgestalt.“

Neuen geistlichen Liedern hat sich Cantamus verschrieben, doch wurde ihr Konzert weniger meditativ als frühere Konzerte, sondern war auch humorig angelegt. Davon zeugten Interpretationen wie „Ein Engel“ von den Wise Guys, das genauso wie „Geh uns auf den Geist“ der Band Ruhama nach Balladen wie dem traurig-getragenen „Deine Spur im Sand“ wieder für mehr Lockerheit sorgte.

Wie es weiter geht, steht noch nicht fest

Neu im Programm war Klaus Hoffmanns „Jedes Kind braucht einen Engel“, und trotz der sommerlichen Jahreszeit „ging“ auch ein Weihnachtslied. „That’s Christmas to me“ erklang wie manch Vorgänger auch A cappella, bevor sich Cantamus am Ende erst nochmal rockig gaben und dann „The parting glass“ anstimmten, das beim Lichterabend-Publikum, das gemeinhin gerne irische Klänge hört, besonders gut ankam.

Afrikanisch war es zuvor mit „Akwaaba“ geworden. Akwaaba heißt in einer der vielen Sprachen Ghanas Willkommen. Aber Alf (Conga) und Patricia Nicolaysen (Djembé, Basstrommel), Elke Thomé (Djembé), Barbara Gläser (Conga, Djembé, Basstrommel) Lothar Weber (Djembé, Basstrommel) und Kalli Alfter (Djembé, Bongos, Glocke) wurden auch von den Zuhörern willkommen geheißen. Zu Stücken aus der „Misa de Solidaridad“ von Thomas Gabriel standen alle zwölf Akteure gemeinsam auf der Bühne. Die rhythmusbetonten Darbietungen ließen aufhorchen. Auch bei den Zugaben „Oh happy day“ und „Kutt jot heim“ gab es diese Höreindrücke nochmals, und es zündeten ein paar Feuerzeuge.

Wie und ob es mit den Cantamus-Musikern weitergeht, steht laut Jung noch nicht fest. Wegen des Ausstiegs eines Mitglieds soll eine Neuausrichtung erfolgen. Mit den Marienthaler Lichterabenden geht es am Freitag, 14. Juli, um 20 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) weiter. Auf eigenen Wunsch gastiert dann zum französischen Nationalfeiertag Lydia Auvray beim zweiten und letzten der beiden Marienthaler Lichterabende 2017 in der Klosterruine und feiert gemeinsam mit ihren beiden musikalischen Begleitern auch 40 Jahre auf der Bühne.

Infos und Karten gibt es bei den Organisatoren Friedhelm Pankowski und Marie Jo Gaudry-Pankowski unter (02641) 25 23.

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