Ahrwein des Jahres Burggarten-Festspiele

AHRWEILER · Acht fleißige Hände, vier kluge Köpfchen und zwei harmonisch agierende Generationen machen sechs exzellente Weine, die zu Siegern gekürt wurden.

 Ausgezeichnete Ahr-Winzer, gekrönte Häupter, Wettbewerbs-Initiatoren und Festredner stellen sich zum Gruppenbild.

Ausgezeichnete Ahr-Winzer, gekrönte Häupter, Wettbewerbs-Initiatoren und Festredner stellen sich zum Gruppenbild.

Foto: Martin Gausmann

Bei der vierten Verleihung zum "Ahrwein des Jahres" in der Kreissparkasse (KSK) waren Paul Schäfer und seine drei Söhne Paul-Michael, Heiko sowie Andreas aus dem Heppinger Weingut Burggarten die Abräumer des Abends. "Das hat was von Burggarten-Festspielen", erkannten die Kollegen neidlos an. Denn immerhin griff die Familie mit "Mama" Gitta als Seele des Betriebes mit sechs von 18 Auszeichnungen ein Drittel der Preise ab.

Mit drei ersten Plätzen in den Kategorien "Premiumwein", "Bester Frühburgunder" und "Bester Blanc de Noir", zwei zweiten Plätzen beim "Klassiker" und "Bester gereifter Spätburgunder" sowie einer Drittplatzierung ebenfalls beim "Klassiker" toppte das Quartett die Erfolge der Vorjahre.

Neben bekannten Gesichtern aus den renommierten Gütern Adeneuer - Frank, der sich wie Bruder Marc dem Rotwein verschrieben hat, freute sich riesig über den Sieg in der Kategorie "Kultwein" - Stodden, Nelles, Brogsitter, Kriechel oder H. J. Kreuzberg, hatten auch Newcomer wie das Recher Weingut Max Schell bei der Jury ins Schwarze getroffen. Mit dem 2013er Grand Max Ahr Spätburgunder in der Kategorie "Klassiker" landete Weinmacher Wolfgang Schulze-Icking auf dem Treppchen.

Laudatorin Caro Maurer: "Der 'Klassiker' ist der allerwichtigste, den, den man täglich trinkt, der preisgünstig ist. Wer ist das? fragten wir uns als Jury. Der Betrieb steht nicht, obwohl in dritter Generation in der Familie, im Gault Millau. Der Wein aus der Lage Rosenthal war einfach 'Wow'." Ebenso neu in der Runde: Das biologische Weingut Maibachfarm mit Platz Zwei beim "Besten Frühburgunder", für das Kellermeister Alexander Weber die Urkunde entgegennahm.

Mit 86 Anstellungen, blind verkostet, spiegelten die Weine das Rebsorten- und Qualitätsspektrum des Ahrtals wider. Dem einzigen staatlich anerkannten regionalen Wettbewerb, den das "International Wine Institute" von Alexander Kohnen und die KSK durchführen, stellten sich 23 Winzer und die Genossenschaft Mayschoß-Altenahr.

Gekürt wurden die besten Spätburgunder in drei Nobel- (54 Anstellungen) und in drei Sonderpreis-Kategorien (32 Anstellungen). "Mit den Sonderpreisen reagieren wir auf die Nachfrage des Marktes und zeigen so nationale Trends auf", erläuterte Kohnen. "Das Preis-Genuss-Verhältnis ist weltweit betrachtet sehr gut. Den Weinabsatz zu fördern und auf die Kulturregion mit ihren vielen Facetten aufmerksam zu machen, ist das Ziel dieses Wettbewerbes", so Vorstandsvorsitzender Dieter Zimmermann.

Stolz auf die Arbeit der Winzer ist auch Landrat Jürgen Pföhler: "Der Wein ist wichtiger Botschafter und bedeutender Wirtschaftsfaktor. Der Wettbewerb ist Beleg für die Innovationskraft. Die Vorreiterrolle, die der Preis einnimmt, eröffnet gute Chancen zur überregionalen Positionierung." Durchs Programm führten Ahrweinkönigin Michelle Skruth sowie die Deutsche Weinkönigin 2012, Julia Bertram. Viktoria Kugel sprach die Laudatio für den "Kult"-Siegerwein. Die prämierten Winzer erhalten Urkunden für ihre Betriebe und Siegel für die Flaschen. Der Spätburgunder-Liebhaber wiederum erhält dadurch eine neutrale Orientierung für seinen nächsten Einkauf.

Die Siegerweine

l Kultwein: 2013 Rosenthal GG Spätburgunder, Weingut Adeneuer, Ahrweiler; Zweiter: 2013 Spätburgunder Alte Reben, Weingut Stodden, Rech; Dritter: 2013 Heimersheimer Burggarten B52 Spätburgunder GG, Weingut Nelles, Heimersheim.

l Premiumwein: 2012 Heimersheimer Spätburgunder, Weingut Burggarten, Heppingen; Zweiter: 2013 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Primus F, Weingut Franz Coels, Ahrweiler; Dritter: 2012 Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder, Weingut Kriechel, Walporzheim.

l Klassiker: 2013 Grand Max Ahr Spätburgunder, Weingut Max Schell, Rech; Zweiter: 2014 AHR Spätburgunder Classic, Weingut Burggarten, Heppingen; Dritter: 2013 Spätburgunder Vulkangestein, Weingut Burggarten, Heppingen.

l Bester Frühburgunder: 2012 Neuenahrer Sonnenberg Frühburgunder, Weingut Burggarten, Heppingen; Zweiter: 2013 Frühburgunder Qualitätswein, Weingut Maibachfarm, Ahrweiler; Dritter: 2012 Marienthaler Rosenberg Frühburgunder, Weingut Kriechel, Walporzheim.

l Bester Blanc de Noir: 2014 AHR Spätburgunder Blanc de Noir, Weingut Burggarten, Heppingen; Zweiter: 2014 Bellabianca Blanc de Noir, Weingut Sermann-Kreuzberg, Altenahr; Dritter: 2014 No. 1 Ahr Blanc de Noir Spätburgunder, Brogsitter's Weingüter und Privat-Sektkellerei, Grafschaft-Gelsdorf.

l Bester gereifter Spätburgunder:

2008 Sonnenberg Spätburgunder GG, Weingut H.J. Kreuzberg, Dernau; Zweiter: 2007 Heimersheimer Burggarten "R" Spätburgunder, Weingut Burggarten, Heppingen; Dritter: 2006 Silberberg Spätburgunder GG, Weingut H.J. Kreuzberg, Dernau.

Die Jury

Prüfungsvorsitzender ist Carsten Henn, Autor und stellvertretender Chefredakteur des Gault Millau; Caro Maurer (MW), Journalistin; Christina Fischer, Sommelière aus Köln; Christoph Dirksen, Weinhändler aus Bonn; Steffen Schindler, Marketingdirektor des Deutschen Weininstitutes; Volker Danko, Weineinzelhändler aus dem Ahrtal.

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