Konzert in Bad Neuenahr-Ahrweiler "Best of Black Gospel" stimmt auf 2019 ein

KREISSTADT · Mit ihrer abwechslungsreichen Mischung aus beschwingten und ruhigen Gospel-Stücken haben die Musiker des Ensembles „The Best of Black Gospel“ am Silvesterabend in der Bad Neuenahr-Ahrweiler Sankt-Pius-Kirche das große Publikum mitgerissen.

Mit ihrer abwechslungsreichen Mischung aus beschwingten und ruhigen Gospel-Stücken haben die Musiker des Ensembles „The Best of Black Gospel“ am Silvesterabend in der Bad Neuenahr-Ahrweiler Sankt-Pius-Kirche das große Publikum nicht nur begeistert, sondern auch erfolgreich zum Mitsingen und -tanzen animiert. Klassiker in neuem Gewand, ganz viel Gefühl und enge Tuchfühlung mit den Besuchern sind das Markenzeichen der Sänger. So war ihnen großer Applaus nach jedem Stück sicher.

Gerade noch hell erleuchtet taucht die Kirche plötzlich in tiefe Dunkelheit, nur das Kreuz ist noch beleuchtet. Erwartungsvolle Stille legt sich über die Besucher, die sich in Beifall auflöst, als die ersten Musiker auf die Bühne rund um den Altar treten. Chorleiter Samuel Franklin ruft ein „Wie geht’s?“ in die Kirche. Erst etwas verhalten, dann umso lauter kommt die Antwort: „Gut.“ Das Eis war gebrochen und am Ende sollten sich bei dem einen oder anderen Besucher die Wünsche von Franklin erfüllt haben: rot geklatschte Hände, heiser gesungene Stimmen und eine gehörige Portion Gänsehaut. Den Anfang dafür machte Latavia Cherry, die ihr „Holy, holy, holy“ auf die Heilige Dreifaltigkeit zunächst solo in das langsam heller werdende Gotteshaus sang und dann mit den anderen Sängern direkt unter die Haut fahren ließ. Zu „Don't pass me by“ nahm Franklin am Schlagzeug Platz und ab ging die Post. Die Register bauten sich nach und nach auf und am Schluss sang das ganze Haus.

„Amazing Grace“ bekam unter den Händen der US-Amerikaner ein neues Aussehen, woran Steven Spradly mit seinem Solo hohen Anteil hatte, der zum 20. Bestehen wieder zur Gruppe dazu gestoßen ist. Die Gänsehaut wollte auch beim großen Lobpreis-Chor am Ende des Stückes nicht weichen. Auch „Glory, glory, hallelujah“ kam weniger als Party-Song denn als mollig warme Ballade daher. Nahtlos ging es in „Oh when the saints go marching in“ über. Ganz ohne gesangliche und instrumentale Unterstützung musste das Publikum alleine singen, was es aber zur Begeisterung der Musiker tadellos packte.

Zu „Right on, King Jesus“ stellten sich die Gospelsänger in Pyramidenform auf. Wenig Klavier brauchten sie zur Begleitung, dafür kam umso inbrünstiger die Überzeugung rüber, dass gegen Gott kein Feind ankommen kann. Neben den geistlichen Inhalten stand die Erinnerung an den Rassismus der 1960er Jahre in den Vereinigten Staaten. In Erinnerung an Martin Luther King sang Daphne Lynn den Mahalia Jackson-Klassiker „Precious Lord, take my hand“. Die Wände erzitterten unter dem Gesang der Sängerin. Die Begeisterung der Zuhörer blieb auch bei „I surrender all“ hoch, das Benjamin Garrett teils a cappella teils zu leiser Klavierbegleitung eindrucksvoll interpretierte. Zu den Choreographien von „He's got the whole world“ und dem „Negro Spirtual“-Medley ließ sich der Weihnachtsspeck mit Freude abtrainieren. Nach weiteren Ausflügen in gospelnahe Gefilde zwischen „Kumbaya“ und afrikanischen Traditionals fand das Konzert sein umjubeltes Ende. Angesichts der guten Stimmung und des großen Beifalls konstatierte Chorleiter Franklin: „Wir bleiben hier.“

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