Personentunnel an der Ahr Bademantelgang in Bad Neuenahr bis auf Weiteres gesperrt

BAD NEUENAHR · Schon seit April 2016 ist der sogenannte Bademantelgang gesperrt. Wie man mit dem ehemals 2,8 Millionen Euro teuren Verbindungsweg weiter verfährt, ist nach wie vor offen.

 Eröffnung im Jahr 2009: Mainzer Prominenz flanierte durch den Bademantelgang in Bad Neuenahr.

Eröffnung im Jahr 2009: Mainzer Prominenz flanierte durch den Bademantelgang in Bad Neuenahr.

Foto: Martin Gausmann

Der Adjektive waren bei seiner Eröffnung vor acht Jahren gar viele: lichtdurchflutet, fußbodenbeheizt, klimatisiert. Die Rede ist vom sogenannten Bademantelgang zwischen dem Thermal-Badehaus Hotel und den Ahr-Thermen. 2,8 Millionen Euro hat der 138 Meter lange Verbindungsweg gekostet, den der Mainzer Wirtschaftsminister Hendrik Hering 2009 als „unterirdische Flaniermeile“ eröffnet hatte. 75 Prozent kamen vom Land, der Rest von der heute insolventen Aktiengesellschaft Bad Neuenahr.

Damit ist schon lange Essig. Schon seit April vergangenen Jahres ist der Gang gesperrt: Wassereinbruch. Über die Schadenshöhe und die Menge des eingedrungenen Wassers wollten Insolvenzverwalter Jens Lieser und sein Pressesprecher Pietro Nuvoloni mit Verweis auf ein anstehendes Beweissicherungsverfahren schon damals keine Angaben machen.

Aktuell ist der Bademantelgang in Bad Neuenahr wieder in vieler Munde. Die, die „in der Stadt alles wissen“, wollen wissen, dass der Rückbau beginnt und 600.000 Euro kostet.

Dazu erklärte Nuvoloni auf Anfrage des General-Anzeigers für den Koblenzer Insolvenzverwalter: „Der Bademantelgang ist aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt worden. Ein öffentlich bestellter und vereidigter Bausachverständiger wird im Zuge eines Beweissicherungsverfahrens den Sachstand und die Ursachen dokumentieren. Das Beweissicherungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Selbstverständlich wird sich daher mit dem weiteren Umgang mit dem Bademantelgang befasst. Finale Entscheidungen sind aber noch nicht getroffen.“

Bezuschussung an Vorgaben gebunden

600.000 Euro Kosten für einen möglichen Rückbau standen übrigens schon vor mehr als einem Jahr im Raum. Eine Summe, die dem Preis für eine Sanierung entsprechen würde. Die Crux an der Sache: Die Bezuschussung des Tunnels durch das Land war mit der Vorgabe einer 20-jährigen Zweckbindung der Mittel, also bis 2029, nach Abschluss der Maßnahme verbunden. Ergo könnte bei einem Rückbau Mainz seinen Zuschuss von 2,3 Millionen Euro zumindest zu mehr als der Hälfte zurückfordern. Und so würde der Rückbau die AG als Eigentümerin rund zwei Millionen Euro kosten. Geld, das die insolvente AG aber nicht hat und ein potenzieller Investor bestimmt nicht übernehmen will. Wie sagte Nuvoloni noch: „Finale Entscheidungen sind noch nicht getroffen.“ Eine Anordnung hat Lieser jedoch schon herausgegeben: „Der Presse ist der Zutritt zum Bademantelgang untersagt.“

Am anderen Ende des Ganges liegen die Ahr-Thermen. Diese sind unter dem Dach der städtischen Walburgistherme GmbH. Deren Geschäftsführer, Maternus Fiedler, sagte dem GA: „Ich weiß von der ganzen Sache gar nichts, und das ist gut so.“

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