Landesgartenschau 2022 Bad Neuenahrer Parks werden eingezäunt

BAD NEUENAHR · In einer Bürgerversammlung in Bad Neuenahr haben die Planer ihr Konzept für die Landesgartenschau 2022 präsentiert. Zahlreiche bauliche und optische Veränderungen kommen auf Bad Neuenahr zu.

Die Pläne werden konkreter, an Details wird gefeilt: Die Landesgartenschau (Laga) 2022 nimmt mehr und mehr Gestalt an. In einer Bürgerinformation wurden die aktuellen Planungsstände präsentiert. So besteht die Absicht, die Bad Neuenahrer Parks während der Laga für rund 170 Tage einzuzäunen, damit Eintrittsgelder erhoben werden können. Die Parks selber werden dauerhaft soweit wie möglich ineinander verschmelzen, um zusammenhängende Einheiten zu bilden.

Die Wege für Radfahrer und Fußgänger werden voneinander getrennt, der Kurpark erhält eine große Veranstaltungsfläche, der dortige markante Brunnen wird versetzt, eine Wandelhalle ist an der Südseite des Parks nicht mehr vorgesehen. Alle Bäume im Laga-Gebiet entlang der Ahrpromenade zwischen dem Apollinarisstadion und dem westlich gelegenen Rosengarten werden auf den Prüfstand kommen. Den Bürgern wurde am Dienstagabend insbesondere das gezeigt, was auch nach der Laga dauerhaft bleiben soll.

Laga-Geschäftsführer Jörn Kampmann zum Umfang der Veränderungen: „Das alles sind massive Maßnahmen.“ Sie beginnen im Kerngebiet der Gartenschau am westlichen Ende des Rosengartens an der L 83. An der Ahrpromenade sollen die bisherigen Kollisionsgefahren zwischen Fußgängern und Radfahrern bis zur Maria-Hilf-Brücke vermieden werden. Daher schwenkt der Radweg dort in nördliche Richtung ab, so dass Laga-Besucher unbeschwert am Flussufer flanieren können. „Der Rosengarten bleibt ein Rosengarten“, erklärte der technische Geschäftsführer der Gartenschau, Martin Schulz-Brehme. Kleinere Plätze im Park sollen allerdings für mehr Aufenthaltsqualität sorgen.

Die Uhlandstraße wird nach den derzeitigen Plänen kürzer und nicht mehr bis an die Ahr reichen. Zur Bebauung hin ist eine dichtere Bepflanzung als bisher vorgesehen. Neu gestaltet werden soll auch die Böschung in Höhe des Auguste-Viktoria-Parks. Der dortige Spielplatz bleibt und wird nach den Vorstellungen der Architekten weiter östlich um einen „Mehrgenerationen-Spielplatz“ mit Fitnessgeräten erweitert. An der Mündung des Mühlenteichbaches sehen die Planer eine kleine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer vor, an den Kaskade in Höhe des Kurparks Rasensitzstufen am nördlichen Ahrufer. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es in diesem Bereich eine „völlig neue Bepflanzung“ geben wird, erklärte Geschäftsführer Kampmann: „Wenn wir Alleen langfristig sichern wollen, müssen wir auch Veränderungen am Bestand vornehmen. Dazu gehört auch die Fällung von Bäumen.“ Gestalterisch wolle man zwischen der Maria Hilf- und der Kurgartenbrücke bis hin zur Landgrafenbrücke „völlig neu denken“.

Lenné-Park und Kaiser-Wilhelm-Park werden miteinander verknüpft

Apropos Kurgartenbrücke: Sie wird vermutlich zumindest während der Laga-Schau nicht für den Autoverkehr zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt wird dies von einem derzeit allerdings noch nicht ausgearbeiteten Ausstellungskonzept in diesem Bereich abhängen. In der vorerst noch langfristigen Planung: Die Fläche vor der Martin-Luther-Kirche unmittelbar an der Brücke zum Steigenberger Hotel soll einen ansehnlichen Platzcharakter bekommen. Arbeitstitel: „Ahrbalkon“. Die Wegeführung von der Landgrafenbrücke bis hin zum Apollinarisstadion bleibt auf der nördlichen Seite weitgehend unangetastet. Anders sieht es am Stadion aus: Dort sind neue Anlagen in der Planung: Boule, Beachvolleyball, Minigolf, Skaterbahn – zwar sind die Pläne noch nicht vollends ausgearbeitet. Jedoch zeichnet sich ab, dass dort am östlichen Entrée der Landesgartenschau zahlreiche kleine und große Attraktionen geschaffen werden. Hierzu dürfte auch eine Sitzstufenanlage zur Ahr hin gehören. Zudem wird es eine neue Ahrbrücke sowie eine steinerne Furt durch den Fluss in diesem Teilabschnitt der Laga geben.

Der Lenné-Park sowie der benachbarte Kaiser-Wilhelm-Park werden eng miteinander verknüpft. Ein Spielplatz sowie ein in Richtung neues „Twin“ ausgerichteter „technischer Wasserspielplatz“ sind in der Planung vorgesehen, wie auch der Schwanenteich mit einem Holzpodest aufgehübscht und quasi begehbar gemacht werden soll. Offen ist noch, was mit der parallel zum Casino-Parkdeck verlaufenden Kastanienallee geschehen soll. Jeder Baum werde unter die Lupe genommen, so Kampmann.

Veränderungen stehen auch im Kurpark, dem Herzstück der Gartenschau, an. Der südlich gelegene Brunnen wird in die Mitte versetzt und soll in der Sichtachse Thermalbadehaus/Kurgarteneingang zum Blickfang werden. Insgesamt entsteht eine weitaus größere Veranstaltungsfläche, die beispielsweise der „Klangwelle“ zu Gute käme. Die gusseisernen Reste der einstigen (derzeit an den Kaskaden stehenden) Wandelhalle könnten nach den Vorstellungen der Planer am Großen Sprudel aufgestellt werden. Für den durch den Park fließenden Mühlenteichbach ist eine Renaturierung vorgesehen. Zudem wird es einen „Sinngarten“ oder auch eine Kneippanlage geben. Die landschaftsgärtnerische Planung richtet sich derzeit an den Kurparkrandbebauungsvorstellungen aus, wonach die Konzerthalle verschwinden und durch einen filigraneren Bau mitsamt der zu erhaltenden Orchestermuschel ersetzt wird. Der Dahliengarten indes soll – mehr oder weniger – bleiben wie er ist.

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