Stadt weitet Angebot aus Bad Neuenahr braucht neue Kita-Plätze

BAD NEUENAHR-AHRWEILER · In Bad Neuenahr werden weitere Kindergartenplätze benötigt. Im Haupt- und Finanzausschuss gab der Bürgermeister der Kreisstadt, Guido Orthen, einen Überblick.

Demnach bekommen 19 Kinder trotz Rechtsanspruch keinen Kita-Platz. Ein Grund liegt unter anderem darin, dass auch von auswärts kommende Kinder Plätze in Bad Neuenahr-Ahrweiler blockieren, sodass einheimische Eltern mit ihren Kindern das Nachsehen haben. Nun soll gegengesteuert werden: Die Stadt will weitere Gruppen schaffen.

In Bad Neuenahr-Ahrweiler werden aktuell 688 Betreuungsplätze für die Drei- bis Sechsjährigen vorgehalten. Für die U-3-Betreuung stehen 271 Plätze zur Verfügung. Eine Belegungsübersicht der einzelnen Kindertagesstätten zeigt, dass die Platzkapazitäten in den Einrichtungen bis Ende des Kindergartenjahres 2017/2018 beinahe vollständig ausgeschöpft sein werden. Lediglich einige wenige Restplätze werden aus heutiger Sicht bis dahin aus organisatorischen Gründen noch nicht vergeben sein. „Grundsätzlich hat sich auch durch die vorgenommenen Gruppenerweiterungen an der Evangelischen Kindertagesstätte Arche Noah und der Kita Sankt Lambertus in Gimmigen die Situation in der Stadt entspannt“, meinte Orthen.

Rein statistisch werden bei einem gesamten Angebot von 959 zur Verfügung stehenden Betreuungsplätzen bis zum Ende des Kindergartenjahres – nämlich Sommer 2018 – 978 Plätze benötigt. Heißt: 19 Plätze fehlen.

Daher soll es zu einem Ausbau der Betreuungsangebote kommen. Beispielsweise in der Katholischen Kindertagesstätte St. Pius. Um den bestehenden und den mittelfristig zu erwartenden Bedarf an Betreuungsplätzen decken zu können, aber auch um den Kindertagesstätten und den Eltern mehr Flexibilität zu ermöglichen, soll die Kita um insgesamt drei Gruppen erweitert werden. Auch für die Kindertagesstätte „MIKI“ gibt es derartige Überlegungen. Gedacht ist an eine zusätzliche Gruppe. Ähnlich ist die Situation in Ramersbach: Weitere Platzkapazitäten könnten gegebenenfalls durch die Umwandlung der Turnhalle geschaffen werden, nachdem sich eine steigende Nachfrage nach zusätzlichen Betreuungsplätzen im U-3-Bereich abzeichnet. Immer mehr Eltern machen vom Ganztagsbetreuungsangebot Gebrauch: Der Jugendhilfeausschuss im Kreis Ahrweiler hat dementsprechend bereits ab dem kommenden Jahr die Quote für die Ganztagesplätze in Kindertagesstätten von bisher 40 auf künftig 50 Prozent erhöht. „Derzeit liegt die Ganztagsplatzquote für die gesamte Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler bei knapp 40 Prozent“, erläuterte Orthen. Die Kindertagesstätten in kirchlicher und freier Trägerschaft verzichten derzeit auf eine Erhöhung ihrer Ganztagsplätze, da die aktuelle Quote entweder schon überschritten ist (St. Hildegard), der Bedarf nicht gegeben ist (St. Lambertus) oder das Fehlen räumlicher und personeller Ressourcen (Blandine-Merten-Haus, St. Pius, St. Laurentius, Arche Noah, St. Mauritius, Calvarienberg und MIKI) eine Ausweitung der Ganztagsbetreuung aktuell nicht möglich macht.

Die beiden städtischen Kindertagesstätten Sterntaler in Heimersheim und Rappelkiste in Bachem werden indes bedarfsgerecht die Anzahl an Ganztagsplätzen erhöhen und damit die 50 Prozent-Quote erreichen. In der Kita Rappelkiste bedeutet dies eine Aufstockung von derzeit 35 auf künftig 43 Plätze und in der Kita Sterntaler eine Aufstockung von 34 auf 39 Plätze. Die Kindertagesstätte Sausewind in Ramersbach hat mit 15 Ganztagsplätzen die 50 Prozent-Quote bereits überschritten.

Nötig ist auch eine Erhöhung des Stundenkontingentes für die interkulturelle Arbeit in der Kita Sterntaler Heimersheim. Dort sind derzeit 41 Kinder mit Migrationshintergrund angemeldet. Zur Bewältigung der umfassenden Aufgaben der interkulturellen Arbeit soll der bereits bestehende Personalschlüssel (39 Stunden) um eine halbe Stelle (19,5 Stunden) ergänzt werden.

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