Landesgartenschau 2022 Bad Neuenahr-Ahrweiler bringt Bewerbung auf Weg

BAD NEUENAHR-AHRWEILER · Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wirft offiziell ihren Hut für die Landesgartenschau 2022 in den Ring. Am Abend hat der Stadtrat positiv über die Bewerbungsunterlagen befunden.

Die Kreisstadt an der Ahr wirft offiziell ihren Hut für die Landesgartenschau 2022 in den Ring. Am Abend hat der Stadtrat positiv über die Bewerbungsunterlagen befunden. Ziel: Sofortige Drucklegung und Angabe pünktlich zum Fristablauf am 31. März. An diesem Tag will eine Delegation der Stadt die Unterlagen bei der Projektleitung Landesgartenschau 2022 in Bad Kreuznach abgeben. „Da verlassen wir uns nicht auf den Postweg“, sagte Jens Heckenbach vom Bauamt im Vorfeld der Ratssitzung. Er hatte mit seinen Kollegen Alfred Bach und Martin Jung auf städtischer Seite die Bewerbung in Kooperation mit einem Trierer Büro koordiniert.

Zahlen nannte Bürgermeister Guido Orthen im Rat: An investiven Kosten stehen für die Landesgartenschau 12,74 Millionen Euro im Raum. Abzüglich des pauschalierten Landeszuschusses von acht Millionen Euro bliebe ein städtischer Eigenanteil von 4,74 Millionen Euro. Die Kosten für die Durchführung werden mit 13,03 Millionen Euro veranschlagt, wobei bei der Kostenanteil der Stadt nach Abzug aller Einnahmen – veranschlagt mit 800 000 Besuchern – bei 2,48 Millionen Euro liegen würde. Orthen rechnet jedoch ob jährlich einer Millionen Tagestouristen in der Kreisstadt mit mehr als 800 000 Besuchern ausgeht.

Es soll die „etwas andere Landesgartenschau“ werden. Denn sie soll nicht auf der grünen Wiese entstehen, sondern auf bereits Bestehendes zurückgreifen. Erstmals soll eine Landesgartenschau in die Stadt integriert und zu 100 Prozent klimaneutral werden. Dem Anspruch Konversionsflächen zu nutzen, will die Stadt mit dem Westend entsprechen, wo auf dem noch von der Bundeswehr genutzten Gelände ein Mehrgenerationen-Wohnen möglich gemacht werden soll. Wobei Orthen auch das Thema Konversion der Kur- und Heilbäder abgedeckt wissen will.

Denn auch diese unterlägen seit der Gesundheitsreform der 1990er Jahre einem Wandel. Der Fokus wird auf den Titel „Gesunde Stadt – gesundes Leben“ gelegt, die Ahr das Band der Gartenschaubereiche in den Stadtteilen Bad Neuenahr und Ahrweiler bilden. Orthen: „Gärten und Parkanlagen sollen als Stätten der Bewegung und der Begegnung mit Menschen und mit Kultur weiterentwickelt werden.“ Wobei bei allem gelte: „Im Einklang mit der Natur“. Dieses auch für die Ahrtaler Küchen, deren Kräuter im Stadtgraben wachsen sollen. Zeichen der Integration sollen zudem ein Garten der Kulturen und ein Garten der Religionen sein.

Zu den städtebaulichen Aspekten der Landesgartenschau gehört laut Planung eine barrierefreie Brücke zwischen Kaiser-Wilhelm-Park und Apollinarisstadion, die die bisherige Bogenbrücke ersetzen soll. Vorgesehen ist ein Architekturprojekt „Wohnen“ am Dahliengarten, das über Investoren finanziert werden soll, das Ahrtor soll für Besucher zugänglich gemacht werden, der Parkplatz an Durchbruch Altenbaustraße ein Tiefdeck erhalten, ein Hochdeck am Parkplatz Dahlienweg gebaut werden sowie ein nur für die Gartenschau angelegten Parkplatz östlich der Berufsschule für 1000 Pkw entstehen. Auf der Bengener Heide sollen für Großveranstaltungen weitere 3000 Parkplätze in Reserve gehalten werden.

Die Busverbindungen der Landesgartenschau sollen wie eine Acht auf den Stadtteilen Ahrweiler und Bad Neuenahr liegen und so als Basis für eine künftige Stadtbuslinie dienen. Mitbewerber um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2022 sind die Städte Neuwied, Bitburg und Bad Kreuznach.

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