Abriss der Kurparkliegenschaften in Bad Neuenahr Bürgermeister Orthen wehrt sich gegen Vorwürfe

BAD NEUENAHR · Im Zusammenhang mit einem denkbaren Abriss der Kurparkliegenschaften wehrt er sich gegen den Vorwurf der Vertreter der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), es handele sich beim von der Stadt angegebenen Sanierungsbedarf um „vorgeblich funktionale Mängel“.

 Der Keller unter der Trinkhalle der Kurparkliegenschaften in Bad Neuenahr.

Der Keller unter der Trinkhalle der Kurparkliegenschaften in Bad Neuenahr.

Foto: Martin Gausmann

In einem Schreiben an die Denkmalschützer kritisiert Orthen scharf das Vorpreschen des Geschäftsführenden Vorstandes des DSD mit Benedikt Buhl und Holger Rescher an der Spitze. Beide hatten einen „offenen Brief“ unterzeichnet, in dem das Vorgehen der Stadt attackiert wurde.

„Die derzeit in der Öffentlichkeit wiederholt benannten Argumente, die einen Abbruch wegen vorgeblich funktionaler Mängel und hoher Reparaturbedürftigkeit fordern, können aus unserer Sicht einer ernsthaften Diskussion nicht standhalten“, hatten Buhl und Rescher geschrieben. Orthen kann das nicht nachvollziehen: „Bei allem Respekt für die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, doch es erscheint befremdlich, von „vorgeblich“ zu sprechen.

Im Gegenteil: Uns ist daran gelegen, hier nachvollziehbare Fakten zu dem baulichen Zustand der Gebäude zu erhalten. Und dazu gehört es auch, sich mit entsprechenden Gutachten ein Bild über die Gebäude am Rande des Kurparks zu verschaffen.“ Die Gutachten hatten den maroden und nicht mehr sanierungsfähigen Zustand der Liegenschaften aufgezeigt (der GA berichtete). Von Anfang an seien die Denkmalschutzbehörden in das Verfahren involviert gewesen.

Verärgert zeigte sich Orthen auch über den Vorwurf, die „Öffentliche Hand“ werde ihrer von der Gesellschaft erwarteten Vorbildrolle nicht gerecht und habe den jahrelangen Sanierungsstau zu verantworten. „An dieser Stelle sei zur Klarstellung erwähnt, dass sich die Kurparkliegenschaften erst seit dem Jahre 2013 im Besitz der Stadt befinden.“ Seither habe sich „sehr eindrücklich gezeigt, dass hier keine geschichtsvergessenen Abbruchfanatiker am Werk sind – aber eben auch keine baugeschichtsromantisierenden Besitzstandswahrer“.

Der Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, Sicherungsmaßnahmen durchzuführen, damit zumindest vorübergehend weiterhin Veranstaltungen in der von Baufälligkeit bedrohten Konzerthalle stattfinden können. Den Zustandsbericht der Gutachter bewertete SPD-Ratsherr Jörn Kampmann mit den Worten: „Da ist nichts mehr zu holen.“

Die Stadt hat die Gutachten auf der städtischen Homepage hinterlegt. Sie finden sich auf dem Stadtportal unter der Rubrik Aktuelles aus der Stadtverwaltung.

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