Bürgerschaft Bürgergesellschaft in Ramersbach verbindet das Dorf

RAMERSBACH · Der Verein in Ramersbach besteht seit 25 Jahren. Die Stadt gratuliert bei der Jubiläumsfeier den inzwischen 130 Mitgliedern.

 Mit der Jubiläumsurkunde: (von links) Regina Harz, Fritz Langenhorst, Guido Orthen, Günther Köster und Werner Kasel.

Mit der Jubiläumsurkunde: (von links) Regina Harz, Fritz Langenhorst, Guido Orthen, Günther Köster und Werner Kasel.

Foto: Martin Gausmann

Erst ist der Verein da, dann kommt das Fest. So ist es üblich. Nicht so in Ramersbach. Dort fand vor 25 Jahren die 1000-Jahr-Feier des Dorfes statt. Es war ein rauschendes Fest mit historischem Umzug. Als alles vorbei war, wurde den vielen Helfern und Organisatoren schnell klar: „Das kann doch nicht alles gewesen sein. Wir gründen einen Verein.“

Im Dezember 1992 war es soweit, die Bürgergesellschaft Ramersbach wurde aus der Taufe gehoben. Mit etwas Verspätung wurde am Samstagabend im Bürgerhaus das 25-jährige Bestehen gefeiert. Dabei erinnerte der zweite Vorsitzende, Werner Kasel, noch einmal daran, dass die Ur-Ramersbacher dem Verein keine große Überlebenschance gegeben hatten. Scheinbar war es aber die Tatsache, dass es ein von Neubürgern gegründetes Unterfangen war, mitentscheidend dafür, dass es die Bürgergesellschaft auch heute noch gibt. Mittlerweile gehören dem rührigen Verein 130 Mitglieder an, ungefähr jeder fünfte Einwohner. Und noch etwas schaffte die Gesellschaft: Sie verband und verbindet bis heute die gebürtigen und die zugezogenen Ramersbacher. Wie das aussieht, erläuterte der Vorsitzende, Fritz Langenhorst, bei seinem Rückblick auf die 25 Jahre.

Kunst und Kultur im Fokus

Mit 24 Personen gegründet, nahm man sich schnell örtlichen Themen an. Zum Beispiel das Backes. Das war ein hin und her, mal gab es Möglichkeiten, dann wieder nicht, weil die Besitzverhältnisse eines alten Backhauses sich änderten. Aktuell stehen die Ramersbacher zwar ohne funktionierendes Backes da, aber Fritz Langenhorst zeigt sich weiter im Thema engagiert: „Wer mich kennt, weiß, ich gebe nicht einfach auf. Wie werden reparieren und wir werden wieder Backen.“

Auf die Fahne geschrieben hat sich der Verein aber auch die Förderung von Kunst und Kultur, von Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz sowie die Förderung der sozialen Arbeit. Konzerte und Mundartabende gehören ebenso zum Repertoire wie alljährliche mehrtägige Bürgerfahrten, die die Teilnehmer schon durch halb Europa führten. In wenigen Tagen geht die nächste Tour in Richtung Bodensee los. Dazu gibt es monatlich ein Bürger-Café. und auch die Senioren werden betreut.

Fotoausstellung über die Fahrten

„Ramersbach kommt derzeit aus dem Feiern nicht mehr raus“, stellte Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen unterdessen fest. Er freute sich beim Festabend, dass der kleine Stadtteil ein reges gesellschaftliches Leben pflege, die Bürgergesellschaft dazu herausragende Beiträge leiste. Ausdrücklich lobte der Bürgermeister das Engagement von Günther Köster, der die vielen Bürgerfahrten organisiert hatte. Köster nutzte denn auch den Festabend, um die Höhepunkte der Reisen noch einmal Revue passieren zu lassen. Dazu wurden mit einer großen Fotoausstellung die schönsten Bilder der Fahrten noch einmal präsentiert.

Es war ein kurzweiliger Festabend. Nachdem im Bürgerhaus die Dorf-Vereine der Jubiläums-Gesellschaft gratuliert hatten, ging es vom Rednerprogramm in ein zünftiges Fest mit Spanferkelkeule, Spargel und Bratkartoffeln über.

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