Fest der guten Laune Aussteller in Bad Neuenahr klagen über Besucherzahlen

BAD NEUENAHR · Das Karussell stand manchmal ganz verlassen da, und auch auf dem nahen Trampolin herrschte mal Leere vor, mal war aber auch fröhliches Lachen hüpfender Kinder zu hören. Unterschiedlich war auch das Bild an den Ständen und in den Geschäften beim Fest der guten Laune in Bad Neuenahr, dessen Name sich nicht im Gemütszustand jeden Ausstellers, Künstlers, Handwerkers oder Gewerbetreibenden entsprechend wiederfand.

 Der Hingucker am AAC-Stand war der Lloyd aus den 1950-er Jahren von Hans Boes.

Der Hingucker am AAC-Stand war der Lloyd aus den 1950-er Jahren von Hans Boes.

Foto: Martin Gausmann

"Fest steht, es sind weniger Besucher da als in den Vorjahren", war deren einhellige Meinung. "Mehr Seh-Leute wie Kauf-Leute", hatte außerdem Oliver Schulz unter den Besuchern ausgemacht. Der Zimmermann aus Löhndorf war einmal mehr eine der Hauptattraktionen beim Fest und sein Stand an der Hauptstraße oft umringt von Zuschauern. Gerade erst hat er sich bei den Deutschen Meisterschaften im Speed Carving als siebtschnellster Säger im Land behauptet und zeigte seine Künste an der Kettensäge live beim Fertigen von Eulen-, Wolf-, und Adlerskulpturen.

Hingucker und beliebtes Fotomotiv waren am Stand des Ahr-Automobil-Clubs (AAC) an der Kreuzstraße neben einem alten Lloyd aus den 1950-er Jahren und einem Audi Quattro von Michèle Mouton vor allem der Porsche, mit dem Walter Röhrl 2009 die Rallye Costa Brava gewonnen hatte samt Siegerpokal, die der AAC als Leihgabe erhalten hatte.

Für ein buntes Bild unterm oft wolkigen Himmel sorgten Stände mit Gemälde sowie mit provenzalischen Tischdecken oder bunten Tüchern. So richtig in Stimmung für Beratung in Sachen Markisen oder Solartechnik zeigten sich viele Passanten indes nicht. Aber auch manch im Preis gesenkte wärmende Winterjacke oder die deutlichen Rabatte der Einzelhändel zogen nicht bei jedem.

Drinnen in den Cafés war meist mehr los als draußen vor den Eisdielen und Geschäften. Dem Wetter gaben die meisten die Schuld, aber es seien auch die Anzahl der Mitwirkenden und die Attraktivität des Angebots, fand ein Aussteller: "Alle Dienstleister müssten mitmachen. Wo etwa sind die Kreditinstitute? Und die Stadt scheint nicht dahinterzustehen."

Die Elferratsdamen der KG Blau Weiß hofften am Samstag an ihrem Crèpes-Stand noch auf den Sonntag, "weil dann mehr Familien kommen", während sich etwa der Lions-Club bereits überlegte, ob er am Sonntag überhaupt wiederkomme. "Es war sehr leer und wenn es regnet, haben wir mehr Aufwand als Einnahmen", sagte Past-Präsident Friedhelm Borucki.

Dennoch gab es auch durchaus zufriedene Gesichter. Das der Nickenicherin Alice Bartz etwa, die seit 15 Jahren mit einem Stand beim Fest der guten Laune dabei ist und nach einem erfolgreichen Samstag für den Sonntag noch Tischdecken aufstocken musste. "Dem Wetter entsprechend gut", wertete Alexandra Falkenberg vom Tui-Reise-Center die Resonanz. Das Reisewelten-Roulette und die Cocktailbar kamen an.

Im "Beach-Studio" gab es Body-Glitzer-Tattoos. "Die Atmosphäre und die Strohhüte hier machen Lust auf Urlaub", erklärte eine Besucherin. Gerne rückten auch die Leute am Platz an der Linde zusammen. Der Wein beim Weingut Peter Lingen war stets begehrt. "Auch Sekt und Weißwein und nicht nur der Rote", bilanzierte Tessa Griep. Dort hatten die "Peanuts" bereits zum Auftakt zu einem Tänzchen unter freiem Himmel animiert, am Samstag heizten "Siegfried Service" ein.

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