Mitternachtsweihnachtsmarkt Ansturm auf nächtlichen Weihnachtsmarkt in Ahrweiler

AHRWEILER · Es war Mitternachtsweihnachtsmarkt der Ahrweiler Werbegemeinschaft. Deren Weihnachtsmarkt ist ohnehin an jedem der vier Adventswochenende ein Publikumsmagnet, geht es aber an den Buden bis nach Mitternacht rund, herrscht Ausnahmezustand.

 Blick auf den Mitternachtsweihnachtsmarkt in Ahrweiler vom Balkon der Volksbank aus. Tausende von Besuchern gaben sich in der Altstadt ein Stelldichein.

Blick auf den Mitternachtsweihnachtsmarkt in Ahrweiler vom Balkon der Volksbank aus. Tausende von Besuchern gaben sich in der Altstadt ein Stelldichein.

Foto: Martin Gausmann

„Stille Nacht, heilige Nacht“, spielten zwei Schülerinnen auf ihren Blockflöten in der Ahrweiler Niederhut am Samstagabend, um sich damit das Taschengeld ein wenig aufzubessern. In der Mütze vor den beiden klimperte es immer mal wieder, weil ein Passant ein Geldstück hineinwarf. Das waren aber nicht die einzigen Geräusche. In der gesamten Ahrweiler Altstadt und in einem großen Bogen drum herum war bis nach Mitternacht an eine stille Nacht nicht zu denken.

Es war Mitternachtsweihnachtsmarkt der Ahrweiler Werbegemeinschaft. Deren Weihnachtsmarkt ist ohnehin an jedem der vier Adventswochenende ein Publikumsmagnet, geht es aber an den Buden bis nach Mitternacht rund, herrscht Ausnahmezustand. Das war am Samstag nicht anders. Wie an einer Kette gezogen, entluden Reiseunternehmer an Ahr- oder Niedertor immer wieder neue Busladungen voller Besucher, durch das Adenbachtor drängten die, die mit den rappelvollen Zügen der Bahn ankamen, um die Atmosphäre im Halbrund um die illuminierte Sankt-Laurentiuskirche zu erleben. An die mehr als 70 Buden in der Altstadt musste man aber erst einmal rankommen. Der Mitternachtsmarkt kann getrost von sich behaupten, der am stärksten frequentierte Tag des Jahres in Ahrweiler zu sein. Auch wenn noch niemand die Besucher zählte, Rosenmontag oder Winzerfest dürften es kaum mehr sein.

Wer es denn auf den Markt schaffte, tat gut daran, dem ausgeschilderten Rundweg über den Weihnachtsmarkt zu nehmen. Der führte durch die Ahrhutstraße, über den Blankartshof und dann am Mühlenteich vorbei zurück auf den Markt. Unterwegs lockten überall Glühwein, Punsch, Bratwurst oder Reibekuchen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren heiße Getränke und Speisen gefragt, allen voran lockte der rote und auch weiße Wein. Wärmen konnte man sich aber auch an den zahlreichen Feuerkörben auf den Plätzen.

„Einfach klasse hier, so viele Leute, so ein tolles Angebot und trotzdem noch eine idyllische Atmosphäre“, befanden Tina und Herbert Jünger aus der Nähe von Köln. Sie sind wahre Weihnachtsmarktkenner und jedes Wochenende vor Weihnachten auf verschiedenen Märkten unterwegs. Das Angebot in Ahrweiler hat bei den beiden eine Favoritenrolle inne, wie sie bei einem Glas heißem Honigwein verrieten. Besonders gefiel den beiden das abwechslungsreiche Live-Musikprogramm des Mitternachtsmarkts.

Da grüßten vom Balkon der Volksbank herunter die Bläser der Rhein-Ahr-Spatzen. Die Lantershofener Musikfreunde luden mit ihren weihnachtlichen Klängen zum Mitsingen ein. Viel Beifall erhielt auch das Trio „Cocajine“ mit Jennifer Jahnke, Janine Mitrell und Coleen West, das spät am Abend zu hören war. Vor Mitternacht übernahmen dann die Mädels der „Band M“ die Mikrofone mit weihnachtlichen Coversongs. Beim mitternächtlichen „Halleluja“ allerdings war die Sängerin hörbar am Limit angelangt. Dafür klappte es bei den Zugaben umso besser, vor allem beim „Drink doch ene met“ zur Geisterstunde. Die Aufforderung war für viele Besucher ein Motto des Weihnachtsmarktes.

In der Gastronomie war es bereits am späten Nachmittag schwer, einen Steh-, geschweige denn einen Sitzplatz zu finden. Wohl dem, der in einem der Restaurants reserviert hatte. Nicht nur die Gastronomen freuten sich über so viel Volk in der Stadt, irgendwie wollten viele findige Menschen ein Stück vom großen monetären Christstollen abbekommen. Alle paar Meter waren kleine, große, junge und alte Musiker zu finden, mit Geige, Saxofon, Trompeten oder eben Blockflöten.

Die Einzelhändler lockten Kauflustige an, besonders wer Schals oder Mützen im Angebot hatte, durfte sich über gute Geschäfte freuen. Vor allem Bereich der Oberhut hatten Höfe und Scheunen geöffnet, dort gab es ebenfalls kleine Weihnachtsmärkte, der Glühwein floss in Strömen. Und der Niddehöde Backesverein versprach vor seinem Backhaus weihnachtliches Ambiente abseits vom Rummel. Dort tummelten sich noch kurz vor Mitternacht an Schwedenfeuern Feuerkörben meist junge Menschen, feierten den Advent und die nahende stille Nacht.

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