Internationales Spätburgunder-Symposium in Bad Neuenahr Anerkennung für den Pionier der Ahr

BAD NEUENAHR · Werner Näkel aus Dernau erhielt eine hohe Auszeichnung beim dritten Internationalen Spätburgunder Symposium in Bad Neuenahr. Der Dernauer Winzer habe sich um den Qualitätszuwachs der Rebsorte in Deutschland verdient gemacht.

 Bei der Preisverleihung: Frank Mies (v.l.), Romana Echensperger, Renzo Cotarella, Alexander Kohnen und Werner Näkel.

Bei der Preisverleihung: Frank Mies (v.l.), Romana Echensperger, Renzo Cotarella, Alexander Kohnen und Werner Näkel.

Foto: Martin Gausmann

Was Bewohner des Ahrtals und Weinfreunde aus der Region längst wissen: Die Spätburgunderweine von der Ahr sind Spitze. Einem der Pioniere der hochwertigen Spätburgunder, Werner Näkel aus Dernau, wurde beim dritten „International Pinot Noir Symposium“ im Dorint Hotel Bad Neuenahr eine hohe Auszeichnung zuteil. Beim großen Festabend mit prominenten Vertretern aus der Winzerschaft, Weinkritikern, Weinkennern, Gastronomen und Journalisten wurde Näkel mit dem „Grand Pinot Noir Award 2017“ ausgezeichnet.

Mit dem Dernauer zusammen erhielt das italienische Traditionsweingut Castello della Sala aus Umbrien die hohe Auszeichnung. Das Komitee verlieh die Auszeichnung an Näkel aufgrund seines „beispiellosen Engagements seit den frühen 1980er Jahren und der fantastischen Spätburgunder-Erfolgsgeschichte des Weinguts Meyer Näkel“. Als Pionier der ersten Stunde habe sich Näkel in hohem Maße um die Rebsorte Pinot Noir und ihren Qualitätszuwachs in Deutschland verdient gemacht, stellte Laudatorin Romana Echensperger (Master of Wine) fest. Das italienische Weingut erhielt den Award für seinen „unermüdlichen Einsatz zur Erhaltung, Erzeugung und Pflege der Rebsorte“.

Kollegen Näkels von der Ahr bekräftigten das Lob für ihn. „Er ist der Pionier“, sagte Alexander Stodden vom Recher Weingut Jean Stodden, dessen Vater Gerhard Stodden auch zu der Avantgarde für ein neues Image der Ahrweine gehört hatte. Mit in die Gruppe gehörten damals auch Jupp und Hermann-Josef Kreuzberg (Dernau) sowie Wolfgang Hehle vom Mayschosser Deutzerhof.

Acht Ahr-Weingüter präsentierten sich beim Symposium in der großen Runde von 60 Erzeugern aus aller Welt. Es waren vertreten Österreich, Frankreich, die Schweiz, Italien, die USA, Chile, Südafrika und Neuseeland. Besonders begeistert von der Vielfalt der einen Rebsorte zeigte sich Franziska Schätzle vom Weingut Gregor & Thomas Schätzle am Kaiserstuhl. „Es ist eine Rebsorte, die je nach Klima, Boden und Ausbau unendlich viele Facetten entwickelt, einen Typus Spätburgunder gibt es nicht. Das ist das Spannende“, sagte sie. Ihr Weingut war zum dritten Mal dabei, und sie war begeistert von der positiven Entwicklung der Großveranstaltung. An zwei Tagen wurden unter anderem 210 Spätburgunder verkostet und bewertet.

Groß war das Lob der Teilnehmer für die Organisation durch Alexander Kohnen vom International Wine Institute und die Agentur „shapefruit“ von Frank Mies. Paul Schäfer vom Burggarten in Heppingen freute sich über die „tollen Vorträge“, bei denen auch für Insider wichtige Informationen vermittelt worden waren, beispielsweise zum Thema Extraktionsmethoden und Gärsysteme. Stodden hob einerseits die aufeinander abgestimmten Vortragsthemen hervor, andererseits die räumlich gut organisierte Weinprobe, bei der sich nichts drängelte. Lob gab’s auch für das Publikum, das nicht nur probierte, sondern sich auch für die „Geschichte hinter den Weinen“ interessierte, wie Franziska Schätzle formulierte. Ludwig Kreuzberg vom Dernauer Weingut stimmte mit der Kollegin überein. Die 49 Euro Eintritt für die Weinprobe gewährleisteten, dass die Besucher tatsächlich interessiert seien.

Tim Adeneuer vom Weingut Adeneuer in Ahrweiler freute sich über viele Interessenten aus den Niederlanden, Belgien und Dänemark an seinem Stand. Begonnen hatte die Veranstaltung mit einer Fülle von Seminaren und Vorträgen. Höhepunkt am ersten Tag war der große Festabend mit einem Dinner des Zwei-Sterne-Kochs Hans Stefan Steinheuer, bei dem 55 Weine probiert werden konnten.

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