Rhein Ahr Campus Remagen Am Girls' Day kochen die Jungs

KREIS AHRWEILER · Dieses Jahr hat der Rhein Ahr Campus Remagen wieder 80 Schülerinnen der 7. bis 12. Klassen die Möglichkeit geboten, beim Girls' Day spannende Einblicke in die Fachbereiche der Mathematik und Technik zu erhalten.

Auch in Workshops und bei Präsentationen konnten die Schülerinnen selbst aktiv werden. "Mädchen sollen somit für MINT-Studiengänge und Berufe motiviert werden. Dabei ist es wichtig, dass die Mädchen unter sich bleiben, da sie sich so mehr zutrauen, als in Gegenwart von Jungs", sagte die Organisatorin des 15. Girls' Day, Christiane Hoerster, dem GA.

Studenten der Hochschule, eingesetzt als Mentorinnen, führten die in Kleingruppen aufgeteilten Mädchen zu den unterschiedlichsten Stationen. In einem Raum mit der Türaufschrift "Löten-Mädchen voll auf Draht" zeigten die Mädchen Fingerfertigkeit und löteten sogar ihr eigenes Geschicklichkeitsspiel. "Das macht richtig viel Spaß was mit den eigenen Händen zu machen und Mathe mag ich auch gant gerne", sagte Luca-Estelle Balasus (13). Sie ist eines der Mädchen, die von dem Angebot des Girls' Day an ihrer Schule gehört hat und sich interessiert angemeldet hat.

Zum achten Mal Boys' Day

Schon zum achten Mal nahmen Schüler der achten Klasse des Are-Gymnasiums am „Boys-Day“ in der Familienbildungsstätte teil. Diese bot 29 Jungs im Sinne der Gleichberechtigung an diesem ungewöhnlichen Schultag die Chance, mehr Unabhängigkeit und Selbstständigkeit im Haushalt zu erlagen. Leiterin Elke Heinen und die Lehrerinnen Elke Dahlmanns und Julia Engel hatten die Aktion koordiniert.

Für die Jungs, denen von vor dem tag klar war, dass Hausarbeit weder Frauen- noch Männersache allein ist, ging es über vier Stationen: Kochen und backen, nähen und bügeln, gutes Benehmen in jeder Lebenslage sowie Babys baden und wickeln. Klar, dass die Jungs die Aufgaben an allen vier Stationen meisterten. Die Rückmeldungen am Abend zeigten: alle waren am Ende mit dem Geleisteten zufrieden. Besonders die Arbeiten in der Küche, wo in diesem Jahr orientalische Gerichte zubereitet wurden, machte Spaß.

Aber auch das Knigge-Quiz von Sozialpädagogin Annegret Stegers, weckte großes Interesse. Der Babysitterworkshop war da schon eher eine große Herausforderung. Und als die mitgebrachten, ramponierten Hemden nach der Behandlung mit Bügeleisen, Nadel und Faden und etwas Geschick wieder wie neu aussahen, war die Freude groß.

Das Technische Hilfswerk ist besonders beliebt

Dass der Girls-Day vor allem beim Technischen Hilfswerk (THW) viel Freude bereitet und mit jeder Menge Action verbunden ist, hat sich längst rumgesprochen. Kein Wunder, dass die 24 Plätze nach der Ankündigung auf Facebook und der Internetseite des Girls Day binnen zwei Wochen ausgebucht waren. Aus dem gesamten Kreisgebiet waren 24 Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gekommen.

Hier ging es nach einer Einführung unter der Leitung von 14 THW-Aktiven, die überwiegend aus der TWH-Jugend kamen, praktisch zur Sache. Da wurde mit der Rettungsschere Metall geschnitten, beim Spreizer war Geschicklichkeit gefragt. Es galt, einen mit Wasser gefüllten Luftballon zu transportieren, ohne dass dieser platzte. Menschenrettung aus schwer zugänglichen Bereichen stand an den Stationen der schiefen Ebene und des sicheren Tragentransports an. Ein Lichtmast mußte zum Leuchten gebracht werden, wobei der Betrieb über ein Aggregat und jede Menge Sicherheitsaktionen zu beachten waren.

Zudem zogen die Mädchen mittels einer Seilwinde auch noch einen 14-Tonner-LKW über den Hof. Am Ende dürfte der Tag dem THW wieder neue ehrenamtliche Mitglieder bescheren. „Vergangenes Jahr blieben 25 Prozent der Teilnehmerinnen dem THW treu“, berichtete Kilian Heuwagen. Denn bei einer Übung zum Abschluss des Tages zeigten die Girls, dass sie in den wenigen Stunden schon viel über die technische Hilfe gelernt hatten.

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