Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler Alte Drehleiter wird für 99.000 Euro repariert

KREISSTADT · Die Kreisstadt investiert 99.000 Euro in eine neue Drehleiter für die Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ein Neufahrzeug würde 600.000 Euro kosten.

 So sieht der Aufstieg auf der mächtigen Drehleiter für den Feuerwehrmann aus.

So sieht der Aufstieg auf der mächtigen Drehleiter für den Feuerwehrmann aus.

Foto: Günther Schmitt

16.998 Kilometer gelaufen, 761 Betriebsstunden: Für einen Gebrauchtwagen gilt das mal gerade als „gut eingefahren“. Nicht jedoch, wenn es sich um eine Feuerwehrdrehleiter handelt. Die Drehleiter der Kreisstadt hat Macken.

Beim letzten Einsatz im Dezember fiel die komplette Stromversorgung des Hightech-Einsatzfahrzeuges aus, das es mit seiner Indienststellung am 17. Februar 1999 auf immerhin 17 Jahre bringt und zumindest wie neu aussieht. Umgerechnet 458 000 Euro, damals gab es noch die Mark, hat das Herzstück der Feuerwehr seinerzeit gekostet. Ihr Vorgänger ging an die Grafschafter Feuerwehr.

Jetzt war die Leiter, die unter DLK 23/12 firmiert, was für Drehleiter mit Korb, Arbeitshöhe 23 Meter bei 12 Meter Abstand zum Einsatzobjekt steht, Thema im Haupt- und Finanzausschuss der Kreisstadt. Das Gremium empfiehlt dem Stadtrat, der kommenden Montag tagt, dabei gleich zwei Auftragsvergaben an eine Fachfirma aus Karlsruhe.

Rund 76.000 Euro fallen für die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft an. Dazu gehören unter anderem Behebung der Stromprobleme, Instandsetzung von Podium und Korb. Weitere 23.000 Euro fallen für eine in zwei Jahren ohnehin erforderliche umfangreiche Wartung an, die alle zehn Jahre vorgeschrieben ist.

Diese wird quasi in einem Aufwasch durchgeführt. Insgesamt fällt das Gerät dadurch 70 Tage aus, denn da die Drehleiter wegen der Reparatur sowieso aufwendig auseinandergebaut werden muss, macht es laut Stadt-Vize Detlev Koch „Sinn, auch die Wartung schon jetzt durchzuführen“. Diese umfasst unter anderem das Auswechseln aller Hydraulikschläuche sowie die Sicherheitsüberprüfung gegen die der Tüv bei einem Gebrauchtwagen ein Zuckerschlecken ist.

Immerhin: Die Drehleiter wird damit fit für die nächsten zehn Jahre. Eine Neuanschaffung würde laut Koch mit 600.000 Euro zu Buche schlagen. Und: Für die Reparaturkosten von 76.000 Euro stellt die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion einen Zuschuss in Höhe von 38 Prozent, das sind 29.000 Euro, in Aussicht.

Aktuell befindet sich die Drehleiter bereits in der Werkstatt, ein Leihfahrzeug garantiert die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Was bei einer Tagesmiete von 226,10 Euro rund 30.000 Euro ausmachen würde. Die muss die Stadt nach der Auftragserteilung an die Karlsruher Fachfirma jedoch nicht bezahlen. „Gehört zum Service“, sagte Koch und freut sich, dass diese Kosten der Stadt so zumindest erspart bleiben.

Reparatur und Wartung werden über den Finanzhaushalt 2017 der Stadt abgewickelt. Sie stellen laut Koch eine Wertsteigerug des Gebrauchtwagens dar, dessen Anschaffung haushaltsrechtlich schon seit zwei Jahren abgeschrieben ist.

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