Im Heppinger Bürgerhaus regierte die Musik Alle Generationen im Takt

HEPPINGEN · Dirigenten, die selbst Instrumente spielen, überraschten die Zuhörer im Heppinger Bürgerhaus. Höhepunkt des Konzerts war der Welthit „El Condor Pasa“.

 Alle Altersklassen waren im Heppinger Bürgerhaus vertreten.

Alle Altersklassen waren im Heppinger Bürgerhaus vertreten.

Foto: Martin Gausmann

Drei eng miteinander verknüpfte Ensembles gaben jetzt ein bemerkenswertes Konzert im Heppinger Bürgerhaus. Das Orchester und der Chor des Mandolinen- und Quartettvereins „Ahrperle“ Heppingen und der junge Chor „Rainbow“ Nierendorf boten dabei ein abwechslungsreiches Programm, bei dem man sich gegenseitig ergänzte.

Im neunköpfigen Ahrperle-Orchester, das von Regina Jüliger geleitet wird, sind nämlich die Dirigentinnen der beiden Chöre instrumental aktiv und bilden den musikalischen Rückhalt des Ensembles, das aus fünf Mandolinen und vier Gitarren besteht. Hannelore Küpper, die Chefin des Ahrperle-Chores, spielt dort Mandoline, und Michaela Nolden, Chorleiterin des Jungen Chores „Rainbow“, lässt ihre Gitarre erklingen. Zwei weitere Orchestermitglieder singen zudem auch im Ahrperle-Chor mit.

So zeigte das Orchester gleich zu Beginn mit der „Europäischen Suite“ von Konrad Wölki, wie wichtig es ist, gleich mehrere hochkarätige Instrumentalistinnen in ihren Reihen zu haben. Ob slowakisches Morgenlied, finnische Hirtenweise oder flämisches Seeräuberlied – die neun Damen präsentierten sich als erstklassig harmonierendes Orchester der besonderen Art.

Den musikalischen Kontrast bildete im Anschluss der gemeinsame Auftritt der beiden Chöre mit dem Lied „Der Entertainer“ von Pasquale Thibaut, wobei die Sängerinnen und Sänger ihre enge Verbundenheit schon allein äußerlich klarmachten, waren doch alle in schwarz gekleidet, mit verschiedenfarbigen Schals oder Krawatten als optische Auflockerung. Im Verlaufe des Nachmittags gab es noch zwei weitere gemeinsame Auftritte, zum einen mit „Lasst uns heut zusammen singen“ vom gleichen Komponisten und zum Schluss mit dem Höhner-Lied „Wir werden uns wiederseh‘n“ in einem Satz von Michaela Nolden.

Die Chorleiterin hatte ohnehin sämtliche Lieder, die der Junge Chor an diesem Abend vortrug, noch einmal speziell für das Ensemble bearbeitet, um das Optimum herauszuholen. Das gelang durch die Bank, ob mit „Schön ist das Leben“ oder „Genieße jeden Tag“. Der Birresdorfer Chor mit einigen noch sehr jungen Sängern in seinen Reihen überzeugte das Publikum mit einer ebenso kraftvollen wie sensiblen Interpretation und perfekt aufeinander abgestimmter Stimmführung.

Im Durchschnitt ein paar Lenze mehr auf dem Buckel hatte der Chor des Mandolinen- und Quartettvereins „Ahrperle“ Heppingen unter der Leitung von Hannelore Küpper. Doch das ließen sich die Sängerinnen und Sänger weder beim Potpourri aus den größten Erfolge von Stephen Foster („Oh Susanna“), noch bei den „Klängen der Freude“ von Willy Trapp oder bei „Dank an die Freunde“ von Heinrich Stahl anmerken. Zwischendurch streute das Orchester immer wieder beeindruckende instrumentale Zwischenrufe ein und spannte dabei den Bogen von drei „Gassenhauer“-Tänzen der Renaissance über Scott Joplins „“The Strenous Life“ bis hin zur technisch und rhythmisch anspruchsvollen Titelmelodie aus dem Kinoerfolg „Die Dornenvögel“ von Henry Mancini.

Für viele Zuhörer im leider nicht ganz gefüllten Bürgerhaus dürfte aber die mitreißende Version des weltbekannten „El Condor Pasa“ mit einer solistischen Glanzleistung von Regina Jüliger an der Blockflöte gewesen sein, die das Ensemble als eine von drei Zugaben auspackte.

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