Leseratten in Bad Neuenahr Alina liest sich an die Spitze

BAD NEUENAHR · Die Siegerin beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerb ist Schülerin des Gymnasiums Nonnenwerth.

 Nach dem Wettbewerb weicht die Anspannung von den Teilnehmern. Jeder erhielt eine Urkunde und ein Buchgeschenk. GINZLER

Nach dem Wettbewerb weicht die Anspannung von den Teilnehmern. Jeder erhielt eine Urkunde und ein Buchgeschenk. GINZLER

Foto: Hildegard Ginzler

Die Lese-Sieger der 6. Klassen und Besten ihrer Schulen im Kreis Ahrweiler traten beim 58. Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in der Stadtbibliothek gegeneinander an.

Nach dem Zusammenspiel von Anna Hinson und Musiklehrer Michael Adami an den Harfen, begrüßten Kreisarchivar Leonhard Janta, der den Wettbewerb auf Kreisebene organisiert, und Bibliotheksleiterin Elisabeth Feuser-Schwickert, die ihn in der Bibliothek ausrichtet, die diesjährigen elf Teilnehmer.

Sie unterhielten mit Spannung, aber auch mit Witz ihrer jeweiligen Wahllektüre. So hatte sich Katherine Amegnikpo für Liz Pichons „Tom Gates – Volltreffer (Daneben!)“ entschieden, „weil es eine witzige Geschichte über die Vor- und Nachteile des Campens ist“. Urkomisch auch der total verrückte von Hannah Schmidgen vorgetragene Traum aus Erich Kästners „Emil und die Detektive“ von 1929. Desgleichen sorgte „Das Kaninchen Rennen“ des Autors Boris Koch, welches Una Luise Mannion anschaulich wiederzugeben wusste, für heiter-konfuse Töne.

Spannung, wenn auch nicht auf Messers Schneide boten dagegen Laura Ferreira mit Maja von Vogels „Die drei!!! Geheimnisse der alten Villa“ und Elisabeth Vetterlein, deren Lesestelle sich um einem gewagten Kinobesuch der Serien-Heldinnen Hanni und Nanni von Enid Blyton drehte. Um mehr ging es beim Sturz ins kalte Wasser, als Alyssa Nettekoven aus Tanja Stewners „Alea Aquarius“ las. Statt eines allergischen Schocks entwickelt die Gefallene indes ungeahnte Schwimmkünste. Julia Wischnewski aber katapultierte das Publikum mit „Gallaher Girls – Auch Spione brauchen Glück (Teil 3)“ von Ally Carter auf ein Hochhausdach, Amelie Haaß entführte in die Welt von Cornelia Funkes „Tintenherz“ und Victoria Fischer mitten hinein in einen gefährlichen Kampf, der „Drachenreiter. Die Felder eines Greifs“ von derselben Verfasserin. Das Gruseln wollte offenbar Jan-Lukas Phiesel die Zuhörer lehren. Wer es noch nicht wusste, dem brachte er mit „Trollhunters“ von Guillermo Del Toro/Daniel Kraus bei: „Die Monster wohnen unter dem Bett.“

Einzig Alina Münz hatte sich mit ihrem Buch-Favoriten „Winterpferde“ des Autors Philip Kerr eine historisch inspirierte ernste Materie ausgesucht. Sie handelt vom jüdischen Mädchen Kalinka, das sich in der Ukraine vor den Nazis versteckt und sich mit den seltenen Przewalski-Pferden besonders verbunden fühlt.

So erlebten Eltern und Lehrer der Kinder einen kurzweiligen Vormittag. „Es kommt darauf an, dass ich die Zuhörer fessele“, brachte Feuser-Schwickert die Kriterien für eine gute Leseleistung auf den Punkt. Unter ihrem Vorsitz hatte die Jury zu entscheiden. Dazu gehörten außerdem Karin Berens (Buchhändlerin), Hildegard Ginzler (Journalistin), Rudolf Menacher und Ursula Bell (beide Lehrer). Erst der zweite Durchgang mit dem unbekannten ungeübten Pflichttext, diesmal „Miles & Niles“ von Jory John und Mac Barnet, brachte beim Kopf-an-Kopf-Rennen ein klares Ergebnis. Das Rennen machte Alina Münz aus Vettelschoß, die das Gymnasium Nonnenwerth besucht. Alle Teilnehmer nahmen eine Urkunde und ein Buchgeschenk in Empfang. Auf Kreissiegerin Alina Münz wartet außerdem in Koblenz die Wettbewerbsrunde beim Bezirksentscheid. (ga)

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