Neuer Fluss zwischen Lohrsdorf und Bad Bodendorf "Aktion Blau" an der unteren Ahr

KREISSTADT · Die Wasserwirtschaftsexperten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) haben die Ahr zwischen Bad Neuenahr-Ahrweiler und Bad Bodendorf im Visier. Ziel ist im Rahmen der "Aktion Blau" des Landes "die ökologische Funktionsfähigkeit des Fließgewässers".

 Die Ahr soll im unteren Teil künftig mehr mäandrieren.

Die Ahr soll im unteren Teil künftig mehr mäandrieren.

Foto: Schmitt

Soll heißen: Bislang auf der Strecke zwischen Lohrsdorf und Bad Bodendorf existierende stark befestigte Uferbereiche mit Wasserbausteinen oder Beton sollen ebenso verschwinden wie starke Vertiefungen oder lange gerade Flussabschnitte. Wie Stadt-Vize Detlev Koch im Stadtrat erläuterte, sollen "im Sommer Maßnahmen getroffen werden, die der Ahr wieder eine Eigenentwicklung ermöglichen und somit die Dynamik des Flusses anregen kann". Das bedeutet, dass der Ahr an geeigneten Stellen wieder ein Mäandrieren ermöglicht wird, auch sollen Inseln eingebaut werden, die auch als Brut- oder Rückzugsstätten dienen können.

Angestrebt sind bei der Maßnahme, für die das Land die Kosten von 450.000 Euro trägt, natürliche Uferlösungen mit sogenannten Auskolkungen. Außerdem sollen die bislang am Ufer verwendeten Wasserbausteine beim Rückbau an mehreren Stellen in der Flussmitte platziert werden, um so die Strömung zu lenken und Ufer aufzuweiten. Auch soll Ahrkies dem Fluss als Geschiebe wieder zurückgegeben werden.

Bei all den Maßnahmen soll aber auch Sorge dafür getragen werden, dass bauliche Anlagen, wie das Dorfgemeinschaftshaus in Lohrsdorf oder die Trasse der Bahn, von den Auskolkungen nicht betroffen sein werden. Auch sollen die in den 1990er Jahren eingebauten Sohlschwellen unberührt bleiben, so die SGD Nord. Alle betroffenen Grundstücke sind im öffentlichen Eigentum.

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