Energieversorger schreibt schwarze Zahlen Ahrtal-Werke machen kleinen Gewinn

KREISSTADT · Geschäftsführer Johannes van Bergen legt den Jahresabschluss für 2016 des Energieversorgers in Bad Neuenahr-Ahrweiler vor.

 Das Kraftwerk der Ahrtal-Werke am Dahlienweg in Bad Neuenahr.

Das Kraftwerk der Ahrtal-Werke am Dahlienweg in Bad Neuenahr.

Foto: Martin Gausmann

Die Ahrtal-Werke haben zum zweiten Mal in Folge ein leichtes Plus erwirtschaftet. Das geht aus dem Jahresabschluss hervor, den Geschäftsführer Johannes van Bergen dem Haupt- und Finanzausschuss der Kreisstadt vorlegte.

Demnach hat sich im Wirtschaftsjahr ein positives Ergebnis in Höhe von 15 883 Euro verfestigt, so dass der Bilanzverlust in Höhe von 1,41 Millionen Euro auf 1,4 Millionen Euro sinken kann. Die Ahrtal-Werke gehören zu 51 Prozent der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, zu 49 Prozent den Stadtwerken Schwäbisch Hall.

Umsatzerlöse im vergangen Jahr

Bei der Stromversorgung wurden im vergangenen Jahr Umsatzerlöse von 3,1 Millionen Euro erzielt. Für das Blockheizkraftwerk am Dahlienweg konnten in 2016 EEG-Vergütungen in Höhe von 2,2 Millionen Euro sowie 360 000 Euro KWK-Bonus (Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen) und 1,1 Millionen Euro für Stromvermarktung erwirtschaftet werden. In der Sparte Gasvertrieb waren es 840 000 Euro. Von einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr sprach van Bergen bei der Fernwärme. In dieser Sparte belaufen sich die Umsatzerlöse auf 2,1 Millionen Euro.

Den Umsatzerlösen stehen neben Materialaufwendungen noch Aufwendungen für Abschreibungen in Höhe von 1,7 Millionen Euro, für Personal in Höhe von 593 000, für Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 407 000 und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 1,6 Millionen Euro entgegen. Das Eigenkapital einschließlich der Kapitalerhöhung von zwei Millionen Euro an der Bilanzsumme beträgt 32 Prozent. Im Vorjahr waren es 23,7 Prozent.

Die Bilanzsumme beläuft sich auf 22,4 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten betragen 14,4 Millionen Euro. Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände betragen 17 Millionen Euro. Die Finanzanlagen belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro. Seit dem 1. Januar 2015 ist das Stromnetz an die Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH verpachtet. Der Überschuss beim Strom beträgt 171 000 Euro.

Steigerung der Wirtschaftlichkeit

Ziel von van Bergen ist es, im Strom- und Gasvertrieb „die Kundenzahl und Absatzmengen zu erhöhen, um damit die Wirtschaftlichkeit in diesen Sparten zu steigern“. Der Geschäftsführer spricht aber auch von einem intensiven Wettbewerb auf dem Markt und gibt die strategische Ausrichtung mit „professionell“ und „heimatverbunden“ vor. Das zeige für 2016 bereits Auswirkungen auf Kundenbindung und -neugewinnung. Bei den potenziellen Gewerbekunden konnte das laut van Bergen in 2016 „nicht erreicht werden“.

Als erfreulich sah er hingegen die Entwicklung bei der Fernwärme an. In dieser Sparte wurden 33 000 Megawattstunden abgesetzt. „Das entspricht vier Millionen Litern Heizöl“, sagte der Geschäftsführer im Ausschuss. 2016 sei das Schulzentrum Bachem an die Fernwärme angeschlossen worden, eine Erweiterung des Fernwärmenetzes im Bereich der Berufsbildenden Schule sei in Planung. Van Bergen: „Die geplante Erweiterung des Fernwärmenetzes in der Bad Neuenahrer Innenstadt wird in diesem Jahr realisiert, so dass sukzessive in den nächsten fünf Jahre die City mit Fernwärme versorgt wird.“

Schaffung neuer Kapazitäten

In diesem Jahr wollen die Ahrtal-Werke zudem den Bau einer Unternehmenszentrale mit Lagerplatz in Angriff nehmen. Das sei im Zuge der Übernahme des Stromnetzbetriebes erforderlich, um die notwendigen Kapazitäten für zusätzliches Personal und Material zu schaffen.

Der Haupt- und Finanzausschuss empfahlt dem Stadtrat, dem Jahresabschluss zuzustimmen, den Jahresgewinn auf neue Rechnung vorzutragen sowie Geschäftsleitung und Aufsichtsrat zu entlasten.

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