Freizeitbad schreibt rote Zahlen Ahr-Thermen bleiben ein Minus-Geschäft

KREISSTADT · Geschäftsführer Maternus Fiedler legt den Jahresabschluss vor. Die Unterstützung durch die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler bleibt auch in Zukunft notwendig.

 Die Ahr-Thermen in Bad Neuenahr machen trotz steigender Besucherzahlen weiter Minus.

Die Ahr-Thermen in Bad Neuenahr machen trotz steigender Besucherzahlen weiter Minus.

Foto: Martin Gausmann

„Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen. Das zeigt uns auch der Zuspruch der Gäste.“ So kommentierte Maternus Fiedler, Geschäftsführer der Ahr-Thermen, den Jahresabschluss 2016 der Walburgis-Therme Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH am Montag im Haupt- und Finanzausschuss der Kreisstadt. Immerhin haben im vergangenen Jahr mit 158 978 Gästen rund 2000 Menschen mehr die Ahr-Thermen besucht als 2015. Und dies obwohl die Sanierungsphase für die Whirlpooltechnik und den Filter des Bewegungsbeckens mit knapp vier Monaten um zwei Monate länger dauerte als geplant: vom 14. März bis zum 30. Juni. „Im Vergleich zu 2015 resultierte daraus ein erheblicher Umsatzeinbruch“, sagte Fiedler.

Denn trotz Rabattierung beim Badeintritt hätten die meisten Gäste der Ahr-Thermen nicht akzeptiert, dass die Nutzung eines Komplettangebotes in diesen Monaten nicht möglich war. Dennoch habe es sich als richtig erwiesen, den Thermalbadbereich für diese Sanierung nicht komplett zu schließen. So konnten laut Fiedler Deckungsbeiträge für die Kosten erwirtschaftet werden.

Die Zahlen

Und: „Nach der Inbetriebnahme aller Becken am 30. Juni hat es etwa zwei Wochen gedauert bis die Marketingmaßnahmen gegriffen haben und das nun wieder vollständige Angebot angekommen war.“ Dann seien die Zahlen wieder nach oben gegangen. So von 7414 im schlechtesten Monat April auf 13 248 im Juli. Obwohl die ersten beiden Monate mit 15 886 und 17061 Besuchern und auch die Monate Juli und August (15 886) sowie Oktober (16 428) „sehr gute Ergebnisse lieferten“ habe der Rückstand nicht komplett aufgeholt werden können.

Dennoch stehen bei den Umsatzerlösen im Jahr 2016 fast 2,7 Millionen Euro knapp 2,5 Millionen Euro im Jahr 2015 gegenüber. An Betriebsleistungen gab es 2016 rund 2,81 Millionen Euro, 2015 waren es 2,85 Millionen Euro. Unter Betriebsaufwendungen stehen für das vergangenen Jahr 1,44 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren es 1,5 Millionen Euro.

Der Fehlbetrag hat sich um mehr als zehn Prozent erhöht

Der Fehlbetrag hat sich von 534 112 Euro im Jahr 2015 auf 591 581 Euro in 2016 erhöht. An Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführung („Zuschuss“ der Stadt) gab es 350 000 Euro, im Vorjahr waren es 496 000 Euro. Bedeutet: Ohne den Zuschuss der Stadt hätte der Fehlbetrag für 2016 bei rund 950 000 Euro gelegen.

Der Pro-Kopf Umsatz bei 354 Öffnungstagen betrug netto 15,75 Euro. Die Bilanzsumme der Walburgis-Therme belief sich zum Stichtag 31.Dezember 2016 auf 725 952 Euro.

Die Eigenkapitalquote beträgt 4,1 Prozent. Fiedler: „Das Stammkapital ist unter Berücksichtigung der bisherigen Kapitalzuführung durch die Stadt von 846 000 Euro, des Verlustvortrages von 1,02 Millionen Euro und des Fehlbetrages aus 2016 zu mehr als die Hälfte verbraucht.“

Geschäftsführer rechnet mit Steigerungen

Rosige Zeiten sehen anders aus. Dennoch sei das erste Quartal 2017 positiv angelaufen. Fiedler: „Die Umsätze liegen zwar etwas unter denen von 2016, aber deutlich über dem Jahr 2015.“ Im August könne abgeschätzt werden, wie das Jahr abschließen werde.

„Für 2017 ist schon noch eine Steigerung drin“, gab sich der Geschäftsführer optimistisch. Er erwarte ein „deutlich besseres Jahresergebnis als in den Vorjahren“. Auch weil in diesem Jahr keine größeren Investitionen geplant seien. Dennoch sei die GmbH „aufgrund der unsicheren Besucher-Prognosen weiterhin auf die Unterstützung der Stadt angewiesen.“

Der Ausschuss empfahl dem Stadtrat einstimmig, dem Jahresabschluss der Walburgis-Therme zuzustimmen, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen und die Geschäftsführung zu entlasten.

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