Immer wieder neue Ausblicke für die Wanderer 5000 Wanderer bei zwölftem Ahrtaler Gipfelfest

KREIS AHRWEILER · Die große Mehrheit der Teilnehmer wandert beim zwölften Ahrtaler Gipfelfest auf eigene Faust. Der stellvertretende Geschäftsführer rechnet mit einer Gesamt-Teilnehmerzahl des Wanderfestivals von 5000.

Wind und Wolken sind den Wanderern zum Auftakt des zwölften Ahrtaler Gipfelfests mehr recht gekommen, als dass es sie gestört hätte. „Das kühlt nur den Schweiß vom Aufstieg“, erklärten die Teilnehmer, die sich mit Sonnenmilch und Regenjacke im Rucksack für alles gewappnet fühlten. Entsprechende Resonanz meldeten Carolin Gemein und der stellvertretende Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Oliver Piel, für den Donnerstag. „Traditionell gehört er mit dem Sonntag zum stärksten Tag beim Gipfelfest“, sagte Piel.

Jeweils knapp 60 Wanderfreudige haben sich am Donnerstag und Freitagmorgen bei den geführten Wanderungen von Altenahr aus auf den Weg gemacht. Die große Mehrheit aber geht auf eigene Faust. Piel rechnete wieder mit „um die 1000 verkauften Stempelkarten“ und einer Gesamt-Teilnehmerzahl von 5000. Wie viele Stempelkarten, die an den Gipfelfest-Tagen auch als VRM-Fahrausweis für Bus und Bahn dienen, verkauft wurden, konnte er zur Halbzeit noch nicht sagen, weil es allein acht verschiedene Vorverkaufsstellen gebe, aber: „Allein knapp 600 Gäste sind am Donnerstag auf dem Tagesgipfel an der Schwanert-Hütte in Lind gewesen. Die Sitzplätze dort reichten nicht aus, so dass sich manche auf der Wiese niederließen“, berichtete er.

Bereits mehr als 30 Teilnehmer haben am ersten Tag insgesamt rund 40 Kilometer Strecke mit Gipfelstationen in Lind, Mayschoß, Ramersbach und Bad Neuenahr bewätigt und sich so eine Flasche Wein als Belohnung erlaufen. „Sinn und Zweck der Veranstaltung ist aber eigentlich, Übernachtungsgäste für das Ahrtal zu generieren“, sagte Piel.

Streckenauswahl und Beschilderung wird gelobt

Jeden Tag einen Gipfel haben sich Eva-Maria und Klaus Assheuer aus Kürten vorgenommen, die schon seit etwa fünf Jahren eigens zum Gipfelfest anreisen und in ihrem Wohnmobil in Bad Bodendorf übernachten: „Allerdings laufen wir gerne ruhig und steuern deshalb bewusst nicht die Tagesgipfel an.“ Auch das gehe eben beim Gipfelfest, bei dem sie immer wieder neue Wege entdeckten und Ausblicke, die ihnen bisher unbekannt seien, obwohl sie öfter ins Ahrtal kommen. Ihr Lob galt der Streckenauswahl und der guten Beschilderung. Neu war für sie diesmal unter anderem die Bengener Heide, die sie mit dem Fahrrad angegangen waren, auch wenn sie sonst überwiegend zu Fuß unterwegs seien.

Zur Erholung saß das Paar aus Kürten bei einer kleinen Stärkung am Flugplatz, auf dem der Luftsportverein zum Gipfelfest auch Rundflüge ermöglichte. Viel Aufmerksamkeit hatte am Donnerstag dem Kettensäger gegolten, der an der Schwanert-Hütte mit grobem Gerät feine Tierfiguren aus Holz entstehen ließ. Auch Kinderspiele und Live-Blasmusik unterhielten in Lind, während am Freitag auf der Saffenburg neben Burgführungen auch Fassküfern und Ent- und Verkorken bei einer Winzerolympiade angesagt waren.

Dafür hatten Karl-Heinz Müller und sein Sohn Edwin aus Emmerich-Elten keine Zeit, denn sie waren auch unter dem abgeänderten Motto „Ein Tag, vier Gipfel“ unterwegs: „Wir trainieren für ein Wanderevent in Nimwegen im Juli, bei dem wir an jedem Tag 40 respektive 50 Kilometer laufen müssen.“ Die Fragen der Gipfelrallye aus dem Gipfelbuch versuchten sie trotzdem zu lösen und erfuhren so nebenbei noch mehr übers Ahrtal. Für die langen Strecken zwischendrin nahmen sie auch mal die Bahn.

Das Gipfelfest dauert noch bis Sonntag und Stempelkarten sind unter anderem auf den Gipfeln zu erwerben. Auf dem Programm stehen noch eine Greifvogelschau, Winzerquiz, eine Showtanz-Party, Jeep-, Traktor- und Flugzeugschau.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort