Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr 1762 Flüchtlinge haben im Kreis Ahrweiler Zuflucht gefunden

Kreis Ahrweiler · Die Mitgliederversammlung bestätigt Werner Rex als Vorsitzenden der Ökumenischen Flüchtlingshilfe. Im vergangenen Jahr kamen pro Tag 25 Ratsuchende zu den Helfern.

 Vor genau zwei Jahren kamen die ersten Flüchtlinge in der Erstaufnahmestation der Landes in der Ahrweiler Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz an.

Vor genau zwei Jahren kamen die ersten Flüchtlinge in der Erstaufnahmestation der Landes in der Ahrweiler Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz an.

Foto: Martin Gausmann

Bemerkenswerte Zahlen legte der alte und neue Vorsitzende der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr (ÖFH), Werner Rex, der Mitgliederversammlung vor. „Während in früheren Jahren 40 bis 50 Flüchtlinge pro Jahr neu im Kreis ankamen, waren es im Spitzenjahr 2015 mehr als 1100 Personen, die im Kreis Ahrweiler Zuflucht gesucht und gefunden haben. Im vergangenen Jahr waren es zusätzlich noch einmal 662“, so Rex.

Vor genau zwei Jahren kamen die ersten Flüchtlinge mit Bussen in der damals ad hoc eingerichteten Erstaufnahmestation des Landes in der Ahrweiler Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz an. Mit ihren etwa 80 ehrenamtlichen Helfern hält die ÖFH kreisweit den Kontakt zu den geflüchteten Menschen.

„Willkommenskultur war gestern, Vorbereitung und Begleitung der Asylverfahren, Zusammenarbeit mit Anwälten, Prozessbetreuung, Unterstützung in Widerspruchsverfahren und Familienzusammenführung sind die beherrschenden Themen heute und morgen“, erklärte der ÖFH-Chef. Vor allem die Integration in Ausbildung und Arbeit werde die Flüchtlingshilfe noch einige Jahre beschäftigen. Mit den beiden hauptamtlichen Kräften Jessica Ulrich und Joachim Dedenbach betreibt die ÖFH täglich von Montag bis Freitag ihr Büro im Mehrgenerationenhaus in Bad Neuenahr. Im vergangenen Jahr habe man mehr als 25 Ratsuchende am Tag empfangen. Leider komme es immer wieder vor, dass Flüchtlinge zu spät den Weg zur Flüchtlingshilfe suchten. Unkenntnis und falsche Beratung seien die Hauptgründe dafür. „Besonders Fristversäumnisse wirken sich für die Betroffenen sehr negativ aus,“ so Joachim Dedenbach.

Eine wachsende Herausforderung stellten die jungen Flüchtlinge aus afrikanischen Staaten wie Gambia, Guinea oder Somalia dar. So kämen seit vergangenem Jahr viele alleinreisende Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren im Kreis Ahrweiler an.

„Für sie, die Heimat und Familie verloren haben, eine Perspektive zu entwickeln, wird eine der künftigen Aufgaben der ÖFH sein“, betonte Dedenbach. Hier setze die Arbeit der Gruppe ABBA (Arbeit, Beruf, Beschäftigung, Ausbildung) an. Deren Anstrengungen und vielfältige Kontakte hätten bisher schon zu einer Reihe von Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen geführt.

Werner Rex legte den Mitgliedern einen ausgeglichenen Haushalt vor. Allerdings standen Einnahmen in Höhe von 88 000 Euro Ausgaben von 125 000 Euro gegenüber. Die Differenz sei wie geplant aus vorhandenen Rücklagen gedeckt worden. Gleichwohl wies Rex auf die gesunkenen Spendeneinnahmen hin. Wie Rex wurde auch Pfarrer Friedemann Bach im Amt des zweiten Vorsitzenden bestätigt. Rolf Nelles übernimmt den Posten des Schatzmeisters von Heinz Söndgen, der sein Amt aus Altersgründen aufgegeben hat. Marita Falk-Solheid bleibt Schriftführerin und zu neuen Beisitzern wurden Helmi Stuckenschmidt, Jessica Ulrich und Lothar Scheffel gewählt. ⋌

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