Haushalt im Kreis Ahrweiler 150 Millionen Euro entfallen auf Soziales

KREIS AHRWEILER · Der Ahrweiler Landrat legte den Etat des Kreises vor. Die Kreisumlage soll angehoben werden, doch die SPD will stattdessen den Sparkassengewinn.

Landrat Jürgen Pföhler wird dem Kreistag am Freitag einen Haushalt vorlegen, der sowohl im Ergebnis- als auch im Finanzhaushalt einen Jahresüberschuss ausweisen wird. Dennoch wird es voraussichtlich zu einer Anhebung der von den Städten und Gemeinden zu zahlenden Kreisumlage kommen. Die SPD sähe es hingegen lieber, auf eine Erhöhung zu verzichten und stattdessen Gewinne der Kreissparkasse in den Kreishaushalt fließen zu lassen.

Eine geplante Erhöhung um 0,55 Prozentpunkte auf nunmehr 44,15 vom Hundert ist allerdings moderat. Schmerzlich wird dieser Mehraufwand für die kreisangehörigen Kommunen trotzdem sein, zumal sie alle unter weggebrochenen Einnahmen aus dem ihnen zustehenden Anteil an der Einkommensteuer zu leiden haben. Rund 200 Millionen Euro beträgt das Haushaltsvolumen des Kreises. Der Jahresüberschuss von rund 775.000 soll zur Abdeckung von Jahresfehlbeträgen früherer Jahre verwendet werden.

Seit Einführung der sogenannten Doppik in 2009 werden sich im Kreis bis Ende 2017 die Fehlbeträge voraussichtlich auf 14,6 Millionen Euro addieren. Gestiegen ist in dieser Zeit allerdings das Eigenkapital des Landkreises, das bei 39,2 Millionen Euro liegen wird.

Personalkosten von 18,26 Millionen Euro

Der mit großem Abstand dickste Ausgabebrocken fließt in Sozialaufwendungen. Soziale Hilfen, Kinder-, Jugend- und Familienhilfen machen 75 Prozent aller Ausgaben des Haushaltes aus. Alleine in die Jugendhilfe fließen 58,6 Millionen Euro (brutto), in soziale Hilfen 88,2 Millionen Euro. Rechnet man noch die übrigen sozialen Aufgaben hinzu, die mit knapp 50 Millionen zu Buche schlagen, so entfallen 197 Millionen Euro (brutto) auf den Sozialetat, dem dann allerdings Zuweisungen des Landes und des Bundes gegenüberstehen.

Personalkosten von 18,26 Millionen Euro und die Aufwendungen des Kreises für den Eigenbetrieb „Schul- und Gebäudemanagement“ in Höhe von 12,35 Millionen bleiben zwar nahezu auf Vorjahresniveau, gehören aber dennoch zu den großen Ausgabeposten des Etats. All diesen Pflichtaufgaben zum Trotz wird der Kreis 2,6 Millionen Euro an freiwilligen Leistungen, die insbesondere Vereinen zugutekommen, ausschütten können.

Die Gesamtverschuldung des Kreises betrug Ende 2015 rund 74,55 Millionen Euro (2014: 73,67 Millionen). Damit belegt der Kreis zumindest per 31. Dezember 2015 mit Schulden in Höhe von 587 Euro pro Einwohner im Vergleich der 24 Landkreise den sechsten Rang. Nennenswerte Kreditaufnahmen sind für das kommende Jahr nicht vorgesehen. Auch im laufenden Jahr 2016 sind keine Investitionskredite zu verzeichnen.

Der Haushalt des Landkreises wurde gestern im Kreis- und Umweltausschuss den Fraktionen präsentiert. Am Freitag soll er Gegenstand der Beratungen im Kreistag sein.

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