150 Jahre Volksbank Rhein-Ahr-Eifel „Manchmal muss man etwas ändern, um zu überleben“

BAD NEUENAHR · Ausstellungseröffnung zum Jubiläum der Volksbank in der Geschäftsstelle Bad Neuenahr. 150 Jahre alt wird die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel in diesem Jahr.

 Zahlreiche Ehrengäste waren zur Ausstellungseröffnung gekommen.

Zahlreiche Ehrengäste waren zur Ausstellungseröffnung gekommen.

Foto: Martin Gausmann

Ihre bewegte Geschichte stellt das Genossenschaftsinstitut derzeit in einer Jubiläumsausstellung auf sechs zweieinhalb Meter hohen, beleuchteten „Generationensäulen“ im Schalterraum der Hauptstelle Bad Neuenahr aus.

„Unsere Bankgeschichte ist fest mit der Geschichte der Region Rhein-Ahr-Eifel verbunden, und auf diese enge Verbundenheit sind wir sehr stolz“, sagte Vorstandsvorsitzender Elmar Schmitz bei der Ausstellungseröffnung vor 150 Gästen. Stolz sei aber auch auf die Leistung der Gründer, denn den 49 Gründungsmitgliedern sei es in erster Linie ums nackte Überleben in bitterer Armut und ohne Perspektive gegangen. Sie hätten sich die Worte des Gründers der Genossenschaftsbewegung, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, zu eigen gemacht: „Was der Einzelne nicht vermag, vermögen viele zusammen.“

So habe man 1866 den „Darlehnskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler“ gegründet mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Vom Tagelöhner, Gendarm, Ackerer, Maurer oder Schuster bis zum Pfarrer und Bürgermeister sei über alle Berufssparten hinweg der gemeinsame Wille zur aktiven Selbsthilfe gereift. Mittlerweile seien aus 72 einst selbstständigen Volksbanken die heutige Volksbank Rhein-Ahr-Eifel entstanden, die auch weiterhin nach dem Motto arbeiten werde: „Wir sind Heimat!“, versprach Schmitz.

Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen erklärte, 150 Jahre Volksbank sei sicherlich eine lange Tradition, doch begonnen habe die Geschichte eigentlich mit einem Traditionsbruch: „Manchmal muss man etwas ändern, um es zu bewahren, und sich auf etwas Neues einlassen, um zu überleben.“

Mit der mutigen Gründung einer Genossenschaftsbank vor 150 Jahren habe man damals die Menschen in der Region wachgerüttelt und ihnen Mut gemacht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Hervorzuheben sei auch die Philosophie der Volksbank: Nicht das Ich, sondern das Wir sei der Motor des Genossenschaftswesens, das sich damit auch gegen die anonyme globalisierte Wirtschaftswelt stelle. Von daher passe auch heute noch ein Ausspruch des Vorstandsvorsitzenden Elmar Schmitz zum Jubilar: „Wir machen Geschäfte, die wir können, mit Menschen, die wir kennen.“

Werner Böhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrates der WGZ-Bank, ging auf die Meilensteine der Bankhistorie in den vergangenen 150 Jahren ein. Heute sei die Volksbank mit ihren 32 Geschäftsstellen ein leistungsstarker Finanzpartner für über 135 000 Kunden. Die Regionalbank gehöre den mehr als 85 000 Bank Eigentümer, die das genossenschaftliche Kreditinstitut zu einer der mitgliederstärksten Organisationen in ganz Rheinland-Pfalz machten. Bei einer Bilanzsumme von über zwei Milliarden Euro beschäftige das Geburtstagskind derzeit 447 Mitarbeiter, davon 39 Auszubildende.

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