Ahrwein-Vorsitzender zum Tag der offenen Weinkeller "Viele junge Leute kommen ins Tal“

Ahrtal · Als konzeptionelle Idee des damaligen Auszubildenden von Ahrtal-Tourismus, Sebastian Kniel, geboren, wurde der Tag der offenen Weinkeller 2012 in die Tat umgesetzt. Weininteressierten sollte ermöglicht werden, mit dem Winzer in den Weinkeller zu gehen und dort zu erfahren, wie die Trauben verarbeitet werden und wie jedes Weingut seine eigene Handschrift kreiert.

Vom Start weg war die Veranstaltung ein Renner. Über die Erfolgsstory sprach mit Marc Adeneuer, dem Vorsitzenden des veranstaltenden Ahrwein e.V.

Der Ahrwein e.V. lud zum fünften Mal zum Tag der offenen Weinkeller ein, eine Veranstaltung, die von Beginn an ausverkauft ist. Auch diesmal waren die 1700 Probenpässe bereits im Sommer 2015 vergriffen. Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination dieses Tages aus?

Marc Adeneuer: Meiner Meinung nach sehen die Gäste die Möglichkeit, verschiedene Weingüter kennenzulernen und sich einen gewissen Überblick in relativ kurzer Zeit zu verschaffen. Und das für relativ „kleines“ Geld.

Auch wenn Sie mal in einem GA-Interview betonten, der Verein sei keine Eventagentur: Ist das ein Impuls nach ihrem Geschmack? Der Nadelstich, um Neues zu bewegen und als Anbaugebiet wahrgenommen zu werden?

Adeneuer: Es ist richtig, dass der Ahrwein e.V. keine Eventagentur darstellen soll. Allerdings sind gewisse Veranstaltungen wichtig, um die Wahrnehmung der Ahr immer wieder in den Fokus zu bringen. So wird der Ahrwein e.V. zum Beispiel auch bei der „Lebensart“ im Kurpark Bad Neuenahr wieder mit von der Partie sein. Auch hier werden sicherlich Impulse für den Ahrwein gegeben.

Was bringt diese Veranstaltung dem Ahrtal und den Ahrwein-Mitgliedern?

Adeneuer: Meiner Meinung nach ist es eine gute Gelegenheit, neue Freunde für den Ahrwein zu finden. Für das Gebiet Ahr ist der Werbeeffekt vielleicht noch höher einzuschätzen. Vor allem, weil auch sehr viel junge Menschen bei dieser Gelegenheit erstmals ins Ahrtal kommen und die Lust auf weitere Besuche geweckt wird.

Rentiert sich der Aufwand für einen Tag oder sollte der Sonntag mit einbezogen werden?

Adeneuer: Ich plädiere eigentlich bei solchen Verkostungen dafür, Veranstaltungen zeitlich zu begrenzen. Das führt dazu, dass konzentrierter probiert wird. Deshalb sollte dieses Event auch nicht auf den Sonntag ausgedehnt werden. Ansonsten besteht die Gefahr eines „Weinfestes“ im gesamten Gebiet. Davon haben wir sicherlich genug im Laufe des Jahres. Der Fokus sollte unbedingt auf den Weininteressierten gelegt werden.

Geht aufgrund der Masse der Besucher die Kommunikation zwischen Kunde und Winzer nicht eher verloren als dass sie gefördert wird?

Adeneuer: Das ist sicherlich die Gefahr bei dieser großen Zahl an Gästen. Wenn 100 auf einmal kommen, ist eine Kommunikation fast unmöglich, weil die Verweildauer pro Gast relativ begrenzt ist. Hier liegt auch der Grund dafür, dass wir bislang noch nicht mitgemacht haben. Das soll aber nicht heißen, dass das immer so bleiben wird. Deshalb vertrete ich die Ansicht, die Karten im Vorverkauf auf niedrigerem Niveau zu begrenzen.

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