Kommentar Teure Kindergärten

Der Rotstift regiert schon länger in Remagen. Jetzt will man dort nicht nur weiter sparen, sondern auch damit beginnen, den Schuldenberg abzutragen. Tilgungen im großen Stil sind angesagt.

Kein Wunder. Immerhin muss die Stadt jährlich eine Million Euro alleine an Zinsen aufbringen. Im Kreis Ahrweiler wird die Römerstadt in 2013 mit ihrer kalkulierten Rekordverschuldung von 23,6 Millionen Euro einen traurigen Spitzenplatz einnehmen. Die Verschuldung der Stadt ist höher als die gesamten Einnahmen eines ganzen Haushaltsjahres im Ergebnishaushalt sind.

Allerdings ist das Finanzdilemma nicht hausgemacht. Zwei Millionen Euro müssen für den Ausbau der Kindergärten aufgebracht werden, damit dort auch Babys betreut werden können. Bund und Land wollen das so. Und damit die Kleinstkinder auch gut betreut werden, bedarf es mal schnell einer drastischen Personalaufstockung. Zwölf Erzieherinnen müssen alleine in 2013 neu eingestellt werden. Im laufenden Jahr waren es bereits 14 Neueinstellungen. Macht zusammen 26. Zu Risiken und Nebenwirkungen liest man am besten den Etat der Stadt Remagen. Auch die Kreisumlage macht der Stadt am Rhein zu schaffen. Der Abführbetrag schoss von 3,6 Millionen Euro im Jahre 2006 auf nunmehr 6,3 Millionen. Jedenfalls dann, wenn die Umlage erhöht wird, wovon auszugehen ist.

Trotz all der Widrigkeiten krabbelt Remagen langsam aber sicher aus der Schuldenfalle. Was aber nur gelingt, wenn die Gewerbesteuer weiter sprudelt und wenn der Anteil an der Einkommenssteuer zumindest konstant bleibt.

Einen Konjunktureinbruch darf es nicht geben. Dann war nämlich alles für die Katz.

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