Kommentar Tatort-Arbeit bindet Kräfte

Natürlich ist es bedrückend, dass es inzwischen schon Seniorensicherheitsberater geben muss. Mitbürger, die der Polizei bei deren Präventionsarbeit helfen, weil die für Sicherheit und Ordnung zuständigen Kräfte vor lauter Tatort-Arbeit gar nicht mehr dazu kommen, vorbeugende Kriminalitätsbekämpfung zu leisten.

In anderen Städten - wie in Bad Honnef - gibt es inzwischen gar eine Art "Bürgerwehr", die abends durch die Straße patrouilliert und nach dem Rechten schaut.

Den Staat darf man natürlich nicht aus der Pflicht nehmen, wenn es um die Bewahrung von Recht und Ordnung geht. Aber ihn bei der Bewältigung dieser Arbeit unterstützen, darf man sehr wohl. So ist es gut und erfreulich, dass sich drei Bad Neuenahrer Bürger gefunden haben, die sich freiwillig als Sicherheitsberater für Senioren zur Verfügung stellen.

Sie werden nun helfen, aufzuklären, wie man sich gegen den "Enkeltrick" wappnet, wie man unseriösen Geschäften an der Haustüre begegnet, wie man die eigene Wohnung halbwegs einbruchssicher machen kann und wie man sich im Straßenverkehr vielleicht ein wenig sicherer bewegt.

Traurig, dass das überhaupt nötig ist, aber der Realität wird damit Rechnung getragen. Immerhin sind gerade ältere Menschen häufig Opfer von Verbrechen. Gut, wenn die älteren Mitbürger lernen, Paroli zu bieten. Ob dies allerdings dazu führt, die Taten der immer ausgebuffter agierenden und in der Regel gut organisierten Banden zu vermindern, bleibt abzuwarten.

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