Kommentar Kreativ und produktiv

Es ist eine große Erfolgsgeschichte, auf die behinderte wie nicht-behinderte Menschen in den Sinziger Caritas-Werkstätten mit großem Stolz blicken können. In 25 Jahren wurde ein Dienstleistungs- und Produktionsbetrieb aufgebaut, der heute zu den größten Arbeitgebern der Stadt zählt.

Dies dank zertifizierter Qualitätsarbeit und schwarzer Zahlen. Trotzdem gelingt es nur wenigen behinderten Mitarbeitern, im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. "Die Gesellschaft ist noch nicht so weit", erklärt die Caritas. Eine traurige Aussage.

Es fehle bei so manchem Arbeitgeber an Toleranz, an Verständnis dafür, dass nicht alle geistig oder körperlich behinderten Menschen die Arbeitsleistung erbringen, die gesunde Arbeitnehmer in der Regel an Wertschöpfung vorweisen können. Keine Probleme gibt es hingegen bei Praktika. Die kosten ja auch nichts.

Allen etwaigen Vorurteilen und Ressentiments zum Trotz haben sich die Caritas-Werkstätten im harten Wirtschaftsleben durchgebissen und bewiesen, wie leistungsfähig, kreativ und produktiv in ihren Hallen gearbeitet wird. Abnehmer dieser Arbeitsergebnisse sind in der Regel diejenigen Unternehmer, die sich leider davor scheuen, direkte Arbeitgeber von behinderten Menschen mit allen Rechten und Pflichten zu sein.

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